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DOI: 10.1055/s-0029-1222800
Die Neuroendoskopie – eine elegante Therapiemethode des komplexen Hydrozephalus
Einleitung: Hauptursachen des Hydrozephalus internus bei Früh- und Neugeborenen sind Blutungen und Infektionen. Letztere können auch Komplikationen der operativen Versorgung mit ventrikulo-peritonealen Shunts selbst sein. Durch entzündlich bedingte Wandverklebungen und Membranbildungen kann es zur ventrikulären Kompartmentbildung kommen. Erst die externe Drainage, die antibiotische Liquorsanierung und die operative Kompartmentbeseitigung durch MRT-navigierte Neuroendoskopie erlauben schließlich die Implantation eines druckregulierenden ventrikulo-peritonealen Shunts. Anhand unseres Patientengutes erfolgt eine Darstellung dieser Problematik.
Patienten und Methoden: In einem Zeitraum von 10 Jahren wurden 5 Patienten wegen posthämorrhagischem (3 Frühgeborene von 25–29 SSW) und postinfektiösem (1 FG von 35 SSW, 1 reifes Neugeborenes) komplexem Hydrozephalus internus intensivmedizinisch betreut. Im Rahmen des Hydrozephalus und nachfolgender Shunt-Infektionen entwickelten sich unterschiedlich lokalisierte druckwirksame Kompartimente im Ventrikelsystem. Nach Liquorsanierung unter externer Druckentlastung wurde die Neuroendoskopie zur Reanastomosierung der Ventrikelkompartimente eingesetzt.
Resultate: Wegen rezidivierender Kompartmentbildung war bei 4 Patienten eine Wiederholung des neuroendoskopischen Eingriffes erforderlich. Danach konnten die ventrikulo-peritonealen Shunts bei allen Patienten problemlos implantiert werden. Schlussfolgerungen: Die Neuroendoskopie ist unverzichtbar in der Behandlung des komplexen Hydrozephalus. Sie erlaubt eine wenig vulnerable Rekommunizierung der Ventrikelräume und nachfolgende Druckregelung über ein ventrikulo-peritoneales Shuntsystem.
Hydrozephalus - Neuroendoskopie