Z Geburtshilfe Neonatol 2009; 213 - FV_G_07_07
DOI: 10.1055/s-0029-1222757

Eignung von Routinedaten zur Darstellung personeller Ressourcen in der geburtshilflichen Versorgung

R Schaefers 1, F zu Sayn-Wittgenstein 1
  • 1Fachhochschule Osnabrück Verbund Hebammenforschung, Osnabrück

Für die Darstellung der personellen Ressourcen im Gesundheitswesen, dem Themenfeld 8 der Gesundheitsberichterstattung des Bundes werden routinemäßig erhobene Daten unterschiedlicher Datenhalter genutzt. Eine kritische Würdigung dieser Daten, die sich in der Berichterstattung wiederfindet, erfolgt nur in Ausnahmefällen. Somit hat die Gesundheitsberichterstattung des Bundes eher eine beschreibende als eine politische Ausrichtung. Es muss gefragt werden, inwieweit durch die Verwendung von Routinedaten in einer rein deskriptiven Form das tatsächliche Ziel der Gesundheitsberichterstattung, eine fachliche Grundlage für politische Entscheidungen bereitzuhalten, erreicht werden kann. Zudem stellt sich die Frage, ob die derartige Nutzung von Routinedaten in der Gesundheitsberichterstattung nicht zu Trugschlüssen führt, die auf das fachliche Miteinander einzelner Berufsgruppen Einfluss nehmen und sich damit möglicherweise auf die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung auswirken. Am Beispiel einer Analyse zur Datenlage der Versorgungsleistungen durch Hebammen im Bundesland Niedersachsens werden die Schwierigkeiten einer zufriedenstellenden Darstellung des Themenfeldes 8 „Beschäftigte im Gesundheitswesen“ exemplarisch dargestellt und die Probleme, die sich aus der Verwendung von Routinedaten zur Darstellung der personellen Ressourcen im Gesundheitswesen ergeben können, diskutiert.

Literatur: STEIN, H. (2006). Modernisierung der Gesellschaft - Modernisierung der Berichterstattung: Welche Berichterstattung braucht die Zivilgesellschaft in Deutschland und Europa. In J. KUHN & R. BUSCH (ed.), Gesundheit zwischen Statistik und Politik. Beiträge zur politischen Relevanz der Gesundheitsberichterstattung (pp. 147-159). Frankfurt am Main: Mabuse. SCHWARTZ, F. & BUSSE, R. (2003). Denken in Zusammenhängen: Gesundheitssystemforschung. In F. SCHWARTZ, B. BADURA, R. BUSSE, R. LEIDL, H. RASPE, J. SIEGRIST & U. WALTER (ed.), Das Public Health Buch. Gesundheit und Gesundheitswesen (pp. 518-545). 2. Aufl. München, Jena: Urban & Fischer. Statistisches Bundesamt (2008). Zahl der Woche Nr. 032 vom 12.08.2008. Pressemitteilung Robert Koch Institut (2006). Gesundheit in Deutschland. Gesundheitsberichterstattung des Bundes.