Z Geburtshilfe Neonatol 2009; 213 - FV_G_05_01
DOI: 10.1055/s-0029-1222740

Lungenvolumenbestimmung mittels 3D-Sonografie bei fetaler Zwerchfellhernie

S Kehl 1, N Hart 1, T Schaible 2, W Neff 3, M Sütterlin 1, J Siemer 1
  • 1Frauenklinik, Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim
  • 2Kinderklinik der Universitätsklinik Mannheim, Mannheim
  • 3Universitätsmedizin Mannheim, Radiologische Klinik, Mannheim

Einleitung: Die kongenitale Zwerchfellhernie findet man bei circa 1: 2500 Lebendgeburten vor. Durch den Defekt des Zwerchfells kommt es zur Herniation abdominaler Organe. Hierdurch kann es zur deutlichen Verminderung des Lungenvolumens und zur pulmonalen Hypoplasie kommen. In den letzten Jahren hat sich die Berechnung des Restlungenvolumens bei fetaler Zwerchfellhernie mittels Kernspintomografie als Goldstandard etabliert. Eine zuverlässige Bestimmung ist ein guter prädiktiver Wert für den klinischen Schweregrad postpartal. Ziel dieser Studie war es, das Restlungenvolumen mittels 3D-Sonografie zu bestimmen und anhand der kernspintomographisch erhobenen Volumina die Zuverlässigkeit dieser Methode zu überprüfen.

Material und Methoden: In über 50 Untersuchungen wurde das Volumen der kontralateralen Lunge mittels 3D-Sonografie gemessen und mit dem am gleichen Tag kernspintomographisch erhobenen Wert verglichen. Die 3D-Sonografie wurde mit dem Voluson 730 Expert durchgeführt. Zur Berechnung der Lungenvolumina wurde die 4D View Software mit dem VOCAL-Programm verwendet. Für die Messung der Kernspintomografie wurden mittels einer body-phased-array-Spule multiplanare T2 HASTE und true-FISP Sequenzen angefertigt.

Ergebnis: Die 3D-Sonografie der kontralateralen Lunge konnte im Vergleich zu den kernspintomographisch bestimmten Volumina ähnlich genaue Werte erzielen.

Schlussfolgerung: Im klinischen Alltag zeigt sich nach einer anfänglichen Lernkurve, dass die Volumenbestimmung der kontralateralen Lunge mittels 3D-Sonografie bei fetaler Zwerchfellhernie eine gute Genauigkeit hat. In weiteren Studien bleibt nun zu klären, wie sie sich als Vorhersagewert für das klinische Outcome bewährt.