Z Geburtshilfe Neonatol 2009; 213 - FV_G_01_05
DOI: 10.1055/s-0029-1222719

Restless legs Syndrom in der Schwangerschaft: Eine prospektive, systematische Studie – Ein unterschätztes Problem in der Schwangerschaft

A Krafft 1, A Hübner 2, S Gadient 2, E Werth 2, R Zimmermann 3, C Bassetti 2
  • 1Departement Frauenheilkunde, Klinik für Geburtshilfe, Zürich, Schweiz
  • 2Klinik für Neurologie, Universitätsspital Zürich, Zürich, Schweiz
  • 3Klinik für Geburtshilfe, Univ.spital Zürich, Zürich, Schweiz

Einleitung: Drei retrospektive Studien lassen eine hohe Prävalenz des Resless legs Syndromes (RLS) in der Schwangerschaft vermuten (11–26%). Keine dieser Studien benutzte standardisierte Methoden zur Erfassuung von RLS und Schlaf. Charakteristika und Determinanten des RLS während der Schwangerschaft sind wenig untersucht. Methoden: Die Frauen werden während der Schwangerschaft (ab dem 2. Trimester, 1x pro Monat) und im Wochenbett (8 Wochen postpartal) prospektiv untersucht. Die Untersuchung beinhaltet 1) Interview über RLS Symptome und Schlafgewohnheiten und –störungen. ; 2) standardisierte Fragebögen (international RLS scale (IRLSS), Epsworth sleepiness scale (ESS) und Pittsburgh Sleep Quality Questionnaire (PSQI); 3) Blutprobe (Hämoglobin, Ferritin, CRP etc.); 4) Aktigrafie (3. Trimester und postpartal). Ergebnisse: Bisher wurden 233 Frauen eingeschlossen. RLS wurde in 22 Fällen diagnostiziert (9.5%). 28% hatten eine positive Familienanamnese bezüglich RLS, 60% berichteten über einen Symptombeginn vor der 20. SSW, 60% hatten tägliche RLS Symptome. 60% der Frauen hatten einen IRLSS >20. Alle Frauen hatten einen Hämoglobinwert >11.0g/dl. Ferritinspiegel <50 ug/l hatten 60% der Schwangeren. Frauen mit und ohne RLS Symptome hatten vergleichbare Hämoglobin-, Ferritin- und CRP- Werte. Diskussion: Vorläufige Resultate dieser noch laufenden Studie lassen vermuten, dass RLS in der Schwangerschaft: 1) in ca. 10% der Schwangeren vorkommt; 2)häufig in der 1. Hälfte der Schwangerschaft auftritt; 3)häufig schwer ist; 4) nicht alleine auf niedrige Eisenspeicher zurückzuführen ist; 5) signifikanten Einfluss auf die Schlafqualität hat.