Z Geburtshilfe Neonatol 2009; 213 - FV_P_01_01
DOI: 10.1055/s-0029-1222703

Evaluation des neu eingeführten Konzepts der „Studienschwester“ auf der neonatologischen Intensivstation: Ein Jahresrückblick

J Armbruster 1, M Beerschwinger 1, EM Krippner 1, CF Poets 2, D Bassler 1
  • 1Abteilung Neonatologie, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Tübingen
  • 2Abt. Neonatologie, Universitätskinderklinik Tübingen, Tübingen

Hintergrund: Die neonatologische Intensivstation der Universitätskinderklinik Tübingen hat 16 Intensivbetten. Auf dieser Station werden regelmäßig klinische Studien durchgeführt. Studien waren bisher „Ärztesache“. Für die Teilnahme an einer internationalen multizentrischen Studie wurde 01/2008 unter Supervision durch einen Oberarzt das Konzept der Studienschwester eingeführt. Methodik: Eine erfahrene Intensivschwester wurde zu 30% für die Studienarbeit freigestellt und arbeitet die restlichen 70% weiterhin in der Routinepflege. Die Studienstelle wird über öffentliche Fördergelder finanziert. Ergebnisse: Die Studienschwester wurde anfangs auf täglichen Treffen mit dem Studienarzt in den theoretischen und praktischen Hintergrund der Studie eingewiesen. In den ersten Wochen wurden alle für die Studie erforderlichen Tätigkeiten (Aufklärungsgespräche, Randomisierung, Datenerhebung, elektronische Dateneingabe etc.) gemeinsam durchgeführt. Anschliessend erfolgte die lokale Studienbetreuung großteils durch die Studienschwester. Dabei wurden alle dringenden Fragen unmittelbar mit dem Studienarzt besprochen und außerdem einmal pro Woche ein gemeinsames Treffen anberaumt. Die Akzeptanz der Studie beim Pflegepersonal ist gut und die Studienschwester berichtet positiv über Ihre eigenen Erfahrungen. Schlussfolgerung: Das Konzept der Studienschwester für die Betreuung klinischer Studien auf der neonatologischen Intensivstation ließ sich erfolgreich umsetzen. Durch dieses Konzept wird die Studie eine Angelegenheit des gesamten Versorgungsteams. Wir spekulieren, dass Studien insgesamt vom Pflegepersonal besser angenommen werden, wenn die Studienschwester ein Mitglied des eigenen Pflegeteams ist.