Diabetologie und Stoffwechsel 2009; 4 - P_147
DOI: 10.1055/s-0029-1221951

NF-κB-abhängige Regulation von IP-10 in 3T3-L1 und primären humanen Präadipozyten und Adipozyten

P Dietl 1, C Brunner 2, PA Ruiz 3, D Haller 3, H Hauner 1, H Laumen 1
  • 1Technische Universität München, Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin, Freising-Weihenstephan, Germany
  • 2Universität Ulm, Institut für Physiologische Chemie, Ulm, Germany
  • 3Technische Universität München, Lehrstuhl für Biofunktionalität der Lebensmittel, Freising-Weihenstephan, Germany

Fragestellung: Adipositas ist gekennzeichnet durch eine chronisch niedrig-gradige Entzündung mit erhöhten Plasma-Spiegeln proinflammatorischer Zytokine/Chemokine, sowie einer vermehrten Akkumulation von Immunzellen im Fettgewebe. Das Chemokin IP-10 (CXCL10) wird von humanen Adipozyten produziert und sekretiert. Erhöhte IP-10 Serumkonzentrationen korrelieren mit dem BMI, sowie der Inzidenz von Typ 2 Diabetes. Über die transkriptionelle Regulation von IP-10 in Präadipozyten und Adipozyten ist bisher wenig bekannt. Des Weiteren existieren keine Daten bezüglich der pathophysiologischen Relevanz von IP-10 im Fettgewebe. Ziel dieser Arbeit war es die Rolle des NF-κB Signalwegs in der Regulation von IP-10 in murinen 3T3-L1 und primären humanen Präadipozyten und Adipozyten zu untersuchen, sowie die chemotaktische Wirkung von IP-10 im Fettgewebe zu charakterisieren.

Methodik: Um die NF-κB Aktivität spezifisch zu blockieren wurde mittels retroviralen Gentransfer eine dominant negative IκB-α Mutante in 3T3-L1 Zellen überexprimiert. Darüber hinaus wurden primäre humane Adipozyten mit dem chemischen NF-κB-Inhibitor Bay-117082 inkubiert. Durch ELISA und PCR wurde die basale sowie induzierbare (IL-1β, LPS) Sekretion bzw. Expression untersucht. Die Regulation von IP-10 wurde mittels Luziferase Assays und EMSA Experimenten analysiert. Ein Migrations Assay diente zur Charakterisierung der chemotaktischen Wirkung von IP-10 im Fettgewebe.

Ergebnisse: Die Überexpression von dominant negativem IκB-α führte zu einer starken Abnahme der basalen, sowie induzierbaren IP-10-Sekretion bzw. -Expression in 3T3-L1 Adipozyten. Darüber hinaus wurde die IL-1β-induzierte IP-10-Expression in primären humanen Adipozyten durch Bay-117082 inhibiert. Luziferase Experimente bestätigten, dass IP-10 NF-κB-abhängig reguliert wird. Im Vergleich zu Präadipozyten produzierten und sekretierten Adipozyten signifikant mehr IP-10. Die Migration von CD4+ T Zellen zu konditionierten Medien von Adipozyten wurde durch die Zugabe eines IP-10-neutralisierenden Antikörpers inhibiert.

Schlussfolgerungen: Die vorliegenden Daten zeigen, dass der NF-κB Signalweg eine zentrale Rolle in der Regulation von IP-10 in Adipozyten spielt. Des Weiteren scheint IP-10 an der Rekrutierung von T Zellen in das adipöse Fettgewebe maßgeblich beteiligt zu sein.