Diabetologie und Stoffwechsel 2009; 4 - P_145
DOI: 10.1055/s-0029-1221949

Signalling des Erythropoetin-Rezeptors (EPOR) in humanem Fettgewebe nach Stimulation mit Erythropoetin

EC Piella 1, K Möller 2, M Ramuschkat 1, DE Müller-Wiefel 2, P Algenstaedt 1
  • 1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, III. Medizinische Klinik und Poliklinik, Hamburg, Germany
  • 2Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik- und Poliklinik für Kinder-und Jugendmedizin, Pädiatrische Nephrologie, Hamburg, Germany

Fragestellung: Erythropoetin (EPO) weist neben seinen hämatopoetischen Wirkungen auch gefäßprotektive Effekte auf. Es beeinflusst die Freisetzung von Adipozytokinen aus humanem Fettgewebe und kann somit der Entstehung einer frühzeitigen Atherosklerose entgegenwirken. Bisher konnte unsere Arbeitsgruppe die Expression eines gewebsspezifischen Erythropoetin-Rezeptors in humanem Fettgewebe nachweisen. Ziel dieser Untersuchung war es nun, die Aktivität des Rezeptors nach Stimulation mit Erythropoetin und die nachgeschaltete Signalkaskade durch Tyrosinphosphorylierung der Signalproteine JAK2 und STAT5 zu messen.

Methodik: Nicht-diabetischen Patienten wurde im Rahmen eines abdominellen Eingriffes viszerales und subkutanes Fettgewebe entnommen und im Anschluss für 72 Stunden in Kulturmedium gehalten. Die Gewebeproben wurden für 24, 48 und 72 Stunden mit 10 IE EPO inkubiert oder unbehandelt als Kontrolle geführt. Proteine wurden nach Standardprotokoll isoliert und auf Polyacrylamidgelen getrennt. Es folgte eine Inkubation mit spezifischen Antikörpern für die phosphorylierten Formen von JAK2 und STAT5. Nach Inkubation mit dem entsprechenden Zweitantikörper erfolgte eine Darstellung der Proteine mittels ECL-Reaktion.

Ergebnisse: Es konnte nach Stimulation mit EPO für 48 und 72 Stunden eine Zunahme der Tyrosinphosphorylierung von JAK2 und STAT5 mittels Western-Blot nachgewiesen werden.

Schlussfolgerung: Eine Aktivierung der EPOR-Signalkaskade nach Stimulation durch EPO konnte in humanem Fettgewebe gezeigt werden. Die Phosphorylierung des Rezeptors und nachgeschalteter Signalproteine wie STAT5 und JAK2 können möglicherweise einen direkten Einfluss auf das Expressionsmuster von Adipozytokinen wie z.B. die Inhibition von Zytokinen in humanem Fettgewebe ausüben und somit potentielle antiatherosklerotische Wirkung entfalten.