Diabetologie und Stoffwechsel 2009; 4 - P_131
DOI: 10.1055/s-0029-1221935

Verglichen mit der Kombination von Rosiglitazon und einem Sulfonylharnstoff (SH) bietet Liraglutid, das bei Typ 2 Diabetes zusätzlich zu einem SH gegeben wird, eine signifikant bessere Blutzuckereinstellung und eine vorteilhafte Gewichtsveränderung

M Marre 1, J Shaw 2, M Brändle 3, WM Wan Bebakar 4, N Azmi Kamaruddin 5, S Jorma 6, M Zdravkovic 7, T Le Thi 7, S Colagiuri 8
  • 1Groupe Hospitalier Bichat-Claude Bernard, Paris, France
  • 2Monash University, Melbourne, Australia
  • 3Kantonsspital, St. Gallen, Switzerland
  • 4Hospital Universiti Sains Malaysia, Kelantan, Malaysia
  • 5Universiti Kebangsaan, Kuala Lumpur, Malaysia
  • 6Oulun Diakonissalaitos, Oulu, Finland
  • 7Novo Nordisk, Bagsvaerd, Denmark
  • 8University of Sidney, Sydney, Australia

Fragestellung: In dieser randomisierten, plazebokontrollierten, doppelblinden 26-wöchigen Parallelgruppenstudie wurden Wirksamkeit und Sicherheit des zusätzlich zu Glimepirid (2–4mg am Tag) einmal täglich subkutan injizierten GLP-1 Analogons Liraglutid (in den Dosierungen von 0,6; 1,2 und 1,8mg am Tag) mit den Behandlungen mit Glimepirid plus Placebo und Glimepirid plus Rosiglitazon (4mg) verglichen.

Methodik: Insgesamt 1041 Patienten mit Typ 2 Diabetes (Mittelwerte (Standardabweichung) für Alter: 56 (10) Jahre, den BMI: 30 (5)kg/m2 und den HbA1c: 8,4 (0,9)) wurden entsprechend der vorherigen Behandlung (OAD- Monotherapie: 30% oder Kombinationstherapie: 70%) stratifiziert.

Ergebnisse: Liraglutid, in den Dosierungen von 0,6; 1,2 und 1,8mg, verminderte den HbA1c um -0,60; -1,08 und -1,13%. Der Unterschied im Vergleich zu Placebo (0,23%) war für alle Dosierungen statistisch signifikant (p<0,0005). Die Dosisgruppen 1,2 und 1,8mg waren Rosiglitazon (-0,44%) statistisch signifikant überlegen (p<0,0006). Die Verminderung des HbA1c mit Liraglutid war bei Patienten mit vorheriger OAD-Monotherapie im Vergleich zu Patienten mit vorheriger Kombinationstherapie etwa doppelt so hoch. Die prozentualen Anteile der Patienten, die mit 0,6; 1,2 und 1,8mg Liraglutid sowie Placebo und Rosiglitazon ein HbA1c<7% erreichten, betrugen 23,2; 33,8; 40,2; 7,0 bzw. 21,2%. Die auf die entsprechenden Behandlungsgruppen bezogenen prozentualen Anteile der Patienten, die ein HbA1c≤6,5% erreichten betrugen 12,0; 21,1; 20,5; 3,5 bzw. 9,5% (p≤0,0003 für 1,2 und 1,8mg Liraglutid vs. Placebo und vs. Rosiglitazon in Bezug auf beide HbA1c- Zielwerte). Die auf die entsprechenden Behandlungsgruppen bezogenen Veränderungen des Körpergewichtes betrugen +0,7; +0,3; -0,2; -0,1 und +2,1kg. Der Unterschied der Veränderungen des Gewichtes mit Liraglutid war im Vergleich zur Gewichtszunahme mit Rosiglitazon für alle Liraglutid-Behandlungsgruppen statistisch signifikant (p<0,0001). Liraglutid-Antikörper wurden bei 9,3–12,7% der mit Liraglutid behandelten Patienten nachgewiesen. Das am häufigsten mit Liraglutid assoziierte unerwünschte Ereignis war Übelkeit (5,2; 10,5 bzw. 6,8% der Patienten mit 0,6; 1,2 und 1,8mg Liraglutid), die überwiegend eine geringe Intensität hatte und vorübergehend war. Der Anteil der Patienten mit leichten Hypoglykämien (<3,1mmol/l) lag in allen Behandlungsgruppen bei <10%. Eine schwere Hypoglykämie trat bei Behandlung mit 1,8mg Liraglutid am Tag auf. Es war keine medizinische Hilfe erforderlich.

Schlussfolgerungen: Die Verminderung des HbA1c war bei Behandlung mit Liraglutid in Kombination mit einem SH statistisch signifikant größer als bei alleiniger Behandlung mit einem SH (p<0,0001 für alle Liraglutid-Behandlungsgruppen). Die Gewichtsveränderung war mit allen Liraglutid-Dosierungen im Vergleich zur Kombination des SH mit Thiazolidindion vorteilhaft. Die Behandlung mit Liraglutid wurde im Wesentlichen gut vertragen.