Diabetologie und Stoffwechsel 2009; 4 - P_127
DOI: 10.1055/s-0029-1221932

Im Vergleich zu Insulinglargin signifikant bessere Blutzuckereinstellung bei gleichzeitiger Gewichtsreduktion mit dem humanen GLP-1 Analogon Liraglutid; beide Therapien wurden bei Typ 2 Diabetes additiv zu Metformin und einem Sulfonylharnstoff angewendet

D Russell-Jones 1, A Vaag 2, O Schmitz 3, BK Sethi 4, L Nebojsa 5, S Antic 6, M Zdravkovic 7, GM Ravn 7, R Simo 8
  • 1Nuffield Hospital, Guildford, United Kingdom
  • 2Steno Diabetes Center, Gentofte, Denmark
  • 3Aarhus University Hospital, Internal Medicine, Aarhus, Denmark
  • 4Medical College Hyderabad, Hyderabad, India
  • 5University of Belgrade, Belgrade, Serbia
  • 6Faculty of Medicine, Nis, Serbia
  • 7Novo Nordisk, Bagsvaerd, Denmark
  • 8Hospital General Vall d'Hebron, Barcelona, Spain

Fragestellung: In dieser plazebokontrollierten, doppelblinden, randomisierten, 26-wöchigen Studie wurden die Therapien mit Liraglutid (1,8mg, einmal täglich), Liraglutid- Plazebo und Insulinglargin (nicht verblindet) miteinander verglichen. Zusätzlich zu den genannten Therapieformen wurden Metformin (1mg, zweimal täglich) und der Sulfonylharnstoff Glimepirid (2–4mg, einmal täglich) gegeben.

Methodik: Insgesamt wurden 581 Patienten mit Typ 2 Diabetes mit einem mittleren Alter von 57,5±9,9 Jahren (Mittelwert±Standardabweichung), einem HbA1c von 8,2±0,9% und einem BMI von 30,5±5,3kg/m2 in die Studie eingeschlossen.

Ergebnisse: Bei den Patienten, die mit Liraglutid behandelt wurden, wurde der HbA1c um -1,33% gesenkt. Im Vergleich dazu betrug die HbA1c- Absenkung mit Insulinglargin -1,09% und mit Plazebo -0,24% (ANCOVA: p=0,0015 bzw. p<0,0001). Mehr Patienten, die mit Liraglutid behandelt wurden, erreichten einen HbA1c von ≤6,5% (37,1%; p<0,0001). Der Nüchternblutzucker wurde mit Liraglutid um -1,6mmol/l und mit Insulinglargin um -1,8mmol/l reduziert, während er mit Plazebo um 0,5mmol/l anstieg (p<0,05 im Vergleich zu Liraglutid). Die ermittelte Gewichtsdifferenz zwischen den Behandlungsgruppen mit Liraglutid und Insulinglargin betrug -3,4kg (p<0,0001) und -1,4kg zwischen der Liraglutid- und der Plazebogruppe (p=0,0001). Übelkeit trat bei etwa 15% der Patienten in der Liraglutidgruppe auf, war aber passager. Die Häufigkeit milder Hypoglykämien (<3,1mmol/l) war in der Liraglutid- und der Insulinglargin- Gruppe gleich und größer als in der Placebo- Gruppe, die Unterschiede erreichten jedoch keine statistische Signifikanz.

Schlussfolgerung: Liraglutid wurde als additive Therapie zu Metformin und einem Sulfonylharnstoff im Allgemeinen gut vertragen und verbesserte statistisch signifikant die Blutzuckereinstellung und reduzierte das Körpergewicht. Das galt sowohl für den Vergleich mit Metformin und einem Sulfonylharnstoff alleine, als auch für den Vergleich mit Insuliglargin plus Metformin und einem Sulfonylharnstoff.