Rofo 2009; 181 - FO_PO12
DOI: 10.1055/s-0029-1221777

Navigierte HNO-Chirurgie – liefern wir nur die präoperativen Datensätze?

M Reiss-Zimmermann 1, M Hofer 2, T Kahn 1, T Schulz 3
  • 1Universität Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
  • 2Universität Leipzig, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Leipzig
  • 3Universitätsklinikum Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Jena

Die funktionelle endoskopische Nasennebenhöhlen-Chirurgie (functional endoscopic sinus surgery, FESS) weist eine Vorreiterrolle in der Entwicklung endoskopischer operativer Verfahren auf. Der Anteil der FESS an der Gesamtzahl der NNH-Operationen beträgt mittlerweile über 50%. Die Multislice-CT stellt derzeit den Goldstandard in der präoperativen Diagnostik entzündlicher Veränderungen der NNH dar, welche die Hauptindikation einer operativen Therapie der NNH sind.

Die FESS unterliegt einer ständigen Weiterentwicklung, welche in unterschiedlichen Automatisierungsstufen die Arbeit des Chirurgen erleichtern soll. Mittels eines Navigationsdatensatzes kann präoperativ eine optimale chirurgische Strategie herausgearbeitet werden. Intraoperativ verwendet, fungiert ein Navigationssystem derzeit v.a. zur Positionsbestimmung von OP-Werkzeugen.

Diese neuen Verfahren weisen hohe Anforderungen an die Bildgebung und die radiologische Beurteilung auf. Neben den aktuellen Entwicklungen in der NNH-Chirurgie stellt dieses Poster vor allem die Anforderungen der HNO-Chirurgen an den radiologischen Befund dar. Dabei ist vor allem die Benennung von Risikobereichen wichtig, welche entweder ursächlich sind für die Entstehung chronisch-entzündlicher Veränderungen der NNH und/oder Gefahrenpunkte für die NNH-Chirurgie darstellen.

Da Patienten mit chronisch-entzündlichen NNH-Veränderungen ein relativ geringes Durchschnittsalter aufweisen und Verlaufskontrollen bzw. Rezidive keine Rarität sind, ist der möglichst hohen Dosisreduktion eine besondere Aufmerksamkeit zu widmen.

Lernziele:

Darstellung aktueller Operationsverfahren im Bereich der NNH sowie deren Anforderung an den Radiologen.

Darstellung der Hauptaufgaben der prätherapeutischen Diagnostik: Beschreibung der Befundausdehnung, Benennung anatomischer Varianten sowie Erkennung von möglichen Gefahrenpunkten für den Operateur.

Diskussion über die Notwendigkeit einer möglichst hohen Dosisreduktion.

Präsentation eines Untersuchungsprotokolls.

Korrespondierender Autor: Reiss-Zimmermann M

Universität Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Liebigstr. 20, 04103 Leipzig

E-Mail: martin.reiss-zimmermann@medizin.uni-leipzig.de