Rofo 2009; 181 - FO_PO9
DOI: 10.1055/s-0029-1221774

Morbus van Neck, eine ungewöhnliche aseptische Knochennekrose

I Kaiser 1, W Hirsch 1
  • 1Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig

Aseptische Knochennekrosen treten bei Kindern im Rahmen von Knorpelverknöcherungsstörungen, während vermehrten körperlichen Wachstums, oder während vermehrter körperlicher Belastung an unterschiedlichen Skelettlokalisationen auf. Die Synchondrosis ischiopubica ist ein temporäres Gelenk im Kindesalter, das aus hyalinem Knorpel besteht. Mit der Reifung des knöchernen Skeletts kommt es zu einer Fusion der Anteile des Os pubis sowie Os ischii, die hyaline Fuge verschließt sich und verknöchert. Die aseptische Knochennekrose der Synchondrosis ischiopubica, im klinischen Sprachgebrauch auch Morbus van Neck genannt, ist eine sehr seltene Krankheitsentität und sollte nicht mit einer bakteriellen Arthritis, die einer antibiotischen Therapie bedarf, verwechselt werden. Wir berichten über 3 Fallbeispiele von Kindern im Alter zwischen 6 und 14 Jahren und stellen die typische klinische Symptomatik, Röntgen- und MRT-Befunde im Initialstadium sowie im Verlauf der Erkrankung vor. Die Kenntnis des radiologischen Erscheinungsbilds ist essentiell, um unnötige interventionell-diagnostische oder therapeutische Maßnahmen zu vermeiden, denn der Prozess ist selbstlimitierend und bedarf keiner speziellen Therapie.

Lernziele:

  • Kennenlernen der Pathogenese sowie der klinischen Symptomatik des Morbus van Neck.

  • Kenntnisgewinn über die typische Lokalisation der Erkrankung mit hohem Wiedererkennungswert sowie der röntgenologischen und MRT-Befunde im Initialstadium sowie im Verlauf.

Korrespondierender Autor: Kaiser I

Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Liebigstr. 20, 04103 Leipzig

E-Mail: isabel.kaiser@medizin.uni-leipzig.de