Rofo 2009; 181 - FO_PO8
DOI: 10.1055/s-0029-1221773

Pulmonale Komplikationen bei Kindern mit kongenitalen Immundefekten – Diagnostik mittels Mehrzeilen-CT unter Anwendung eines Niedrigdosisprotokolls

CM Heyer 1, U Schauer 2
  • 1Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil, Ruhr-Universität Bochum, Institut für Radiologie, Bochum
  • 2Universitätskinderklinik Bochum, Ruhr-Universität, Bochum

Angeborene Immunmangelkrankheiten sind selten (Inzidenz ca. 1:10000) und beinhalten eine heterogene Gruppe unterschiedlicher Entitäten, die die zelluläre u/o humorale Immunität betreffen können. Dabei fallen Kinder mit B-Zell-Defekten (humorale Immunität) in der Regel zwischen dem 6.-12. LJ mit gehäuften eitrigen Infektionen auf, während isolierte Funktionsstörungen der T-Zellen vor allem durch Pilzinfektionen gekennzeichnet sind. Als häufige Manifestation einer Differenzierungsstörung der B-Zellen ist das Bruton-Syndrom bekannt, während die CVID („common variable immunodeficiency“) durch erniedrigte Serumimmunglobuline und gestörte Antikörperbildung charakterisiert ist. Bei beiden Erkrankungen kommt es im Verlauf oft zu Manifestationen an Atemwegen und Lungen, wobei das radiologische Spektrum von kleinen, reversiblen Atelektasen bis hin zu ausgedehnten pneumonisch-eitrigen Infiltraten mit Bronchiektasen und pulmonalen Parenchymdefekten reicht. Konventionelle Röntgenaufnahmen sind dabei gerade bei Mischbildern aus akuten und chronischen Veränderungen nicht in der Lage, diese hinreichend abzubilden. Daher werden betroffene Kinder oft wiederholt der CT zugeführt, was hinsichtlich der Strahlenexposition kritisch zu werten ist.

In unserem Institut wurden in den vergangenen zwei Jahren 26 Kinder mit angeborener Immunmangelkrankheit mittels Mehrzeilen-CT unter konsequenter Anwendung eines Niedrigdosisprotokolls (80kV, 30mAs, 1,5mm Kollimation) untersucht. Dieses Poster illustriert exemplarisch einige typische Befunde (Atelektase, floride Pneumonie, fokale und generalisierte Bronchiektasen, bronchiale Obstruktion durch mucoid impaction, Pleuraempyem) und betont deren morphologische Charakteristika in Abgrenzung zu pathologischen Thoraxbefunden anderer Ätiologie.

Lernziele:

  • Erkennen wesentlicher thorakaler CT-Befunde bei Kindern mit angeborenen Immunmangelkrankheiten unter Anwendung eines Niedrigdosisprotokolls

Korrespondierender Autor: Heyer CM

Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil, Ruhr-Universität Bochum, Institut für Radiologie, Bürkle-de-la-Camp Platz 1, 44789 Bochum

E-Mail: christoph.heyer@rub.de