Rofo 2009; 181 - FO_PO5
DOI: 10.1055/s-0029-1221770

Interventionelle Therapie – stripping – von Fibrinscheiden zentralvenöser Katheter

F Schellhammer 1, W Heinen 1, P Lux 1, U Mödder 1
  • 1Heinrich Heine Universität, Institut für Radiologie, Düsseldorf

Dysfunktionen von Dialysekathetern bzw. von Portkathetersystemen sind häufige Probleme des klinischen Alltages. Ursächlich sind neben mechanischen Problemen und Katheterfehllagen häufig thrombotische Auflagerungen an der Katheterspitze aber auch Fibrinabscheidungen in unterschiedlichem Ausmaß. Eine Thrombolyse über das jeweilige Kathetersystem kann in vielen Fällen die ausreichende Durchgängigkeit wieder herstellen. Alternativ kommen interventionelle Verfahren infrage, die das adhäsive Material abstreifen. Mithilfe von Nitinol-Schlingen (retriever) kann mit großer Zuverlässigkeit ein zentralvenöser Katheter gefasst und unter kontrolliertem Zug der distale Anteil einer Fibrinscheide entfernt werden. Dabei kommt es obligat zu einer Embolisation von Fibrinfragmenten in die Lungenstrombahn, was üblicherweise keine klinische Konsequenz nach sich zieht. Die Komplikationsrate beträgt insgesamt ca. 2%. Rezidivverschlüsse sind innerhalb von 3 Monaten zu erwarten und können in analoger Technik behandelt werden. So kann mit wiederholtem „stripping“ die Katheterfunktion über den Zeitraum von ca. einem Jahr erhalten werden, was im Wesentlichen getunnelten Systemen entspricht.

Lernziele:

Dysfunktionen zentralvenöser Kathetersysteme können auch durch Fibrinscheiden verursacht werden. Neben einer Transkatheterlyse stellt das „stripping“ der Fibrinscheide mithilfe von Nitinol-Schlingen eine einfache und erfolgreiche Alternative dar.

Korrespondierender Autor: Schellhammer F

Heinrich Heine Universität, Institut für Radiologie, Moorenstr 5, 40225 Düsseldorf

E-Mail: frank.schellhammer@med.uni-duesseldorf.de