Rofo 2009; 181 - WI_PO37
DOI: 10.1055/s-0029-1221745

Zufallsbefunde in der MRT des Kniegelenkes

L Albrecht 1, T Labuhn 1, M Bäse 1
  • 1Altmark Klinikum Gardelegen, Radiologie, Gardelegen

Ziele: Native T2 gewichtete Turbospinecho – (TSE) und T2* gewichtete Gradientenechosequenzen (GE) eignen sich nach Angaben der Literatur ausgezeichnet für Detektion von tiefen Beinvenenthrombosen.

Nachdem wir zufällig eine Thrombose des medialen Gastrocnemiuskopfes bei einer Patientin mit unserem Standard – Knie – MRT – Protokoll detektiert hatten, entschlossen wir uns die Untersuchungen eines ganzen Jahres in unserer Abteilung auf tiefe Beinvenenthrombosen zu untersuchen. Methode: Unser Standard – Knie – MRT – Protokoll an einem 1.0 T Siemens Harmony MRT – Scanner enthält eine transversale T2 TSE Sequenz und eine sagittale T2* Medic Sequenz (Multi Echo Data Image Combination) mit kleinem Messfeld, die beide Ansätze des M. gastrocnemius mit seinen Gefäßen abdecken. 369 Untersuchungen wurden retrospektiv auf Thrombosen untersucht. Gefäßsignal und – durchmesser, Artefakte in Arterien und Venen und deren Form wurden ebenso wie ein Muskelödem erfasst. Ergebnis: Das mittlere Alter betrug 40,8 +/- 15,7 Jahre, 212Männer, und 157 Frauen wurden untersucht. Das Gefäßsignal gesunder Gefäße war hyperintens. Pulsationsbedingte Artefakte waren lineare Wiederholungsechos und wurden in weniger als 10% der Patienten gefunden. 4 Frauen hatten eine tiefe Muskelvenenthrombose, wovon eine in die Poplietalvene aszendierte. Weitere Befunde einer Thrombose waren eine unscharfe Begrenzung der Gefäße und ein vollständiger Signalverlust. Bei drei von 4 Patientinnen wurde ein Muskelödem infolge der ausgedehnten Muskelvenenthrombose festgestellt. Alle Thrombosen wurden mit Ultraschall bestätigt. Die Sensitivität and Spezifität für die Detektion von Muskelvenenthrombosen mit diesem Protokoll waren 87,5% und 99,9%. Schlussfolgerung: Unser Standard – Knie – MRT – Protokoll mit einer T2* gewichteten Medic und T2 TSE Sequenz erlaubt eine akkurate Diagnose von tiefen Muskelvenenthrombosen des medialen Gastrocnemiuskopfes. Dies bleibt allerdings weiterhin ein Zufallsbefund in der Knie-MRT.

Korrespondierender Autor: Albrecht L

Altmark Klinikum Gardelegen, Radiologie, Ernst-von-Bergmann-Str.22, 39638 Gardelegen

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