Rofo 2009; 181 - WI_PO21
DOI: 10.1055/s-0029-1221729

Ist das Flussprofil der vier Pulmonalvenen gleich?

J Körfer 1, H Körperich 1, R Schneider 1, W Burchert 1
  • 1Herz- und Diabeteszentrum NRW Universitätsklinikum der Ruhruniversität Bochum, Institut für Radiologie, Nuklearmedizin und Molekulare Bildgebung, Bad Oeynhausen

Ziele: Eine diastolische Funktionsstörung der linken Herzkammer führt zu einer Änderung des pulmonalvenösen Einstromprofils. Offen ist, ob sich das Einstromprofil zwischen den vier Pulmonalvenen unterscheidet. Methode: Bei 25 herzgesunden erwachsenen Probanden erfolgte eine phasenkodierte Flussmessung an allen vier Pulmonalvenen in einem 1,5T MR-Tomographen (Philips Intera) mit einer 5-Kanal-Oberflächenspule. Die retrospektiv getriggerte Gradientenechosequenz (TR/TE/Anregungswinkel von 10ms, 5.2ms, 30°) hatte eine zeitliche Auflösung von 10ms (40–110 Herzphasen) und eine räumliche Auflösung von 1.56×1.56×6mm3. Die Auswertung erfolgte mithilfe eines automatischen Konturerkennungssystems (Barth System) und manueller Nachbearbeitung um die Querschnittsänderung während des Herzzyklus zu berücksichtigen.

Die maximalen systolischen und diastolischen Flüsse und Geschwindigkeiten wurden zum einen als Absolutwerte gemessen und zum anderen auf den durchschnittlichen Fluss bzw. die durchschnittliche Geschwindigkeit in dem jeweiligen Gefäß als dimensionslose Größe normiert.

Mit der Varianzanalyse wurde die Nullhypothese, nämlich dass sich die Werte zwischen den einzelnen Pulmonalvenen nicht unterscheiden, geprüft. Ergebnis: Die Absolutwerte der Fluss- und Geschwindigkeitsmaxima der vier Pulmonalvenen sind nicht gleich. Der durchschnittliche Fluss ist in den oberen Pulmonalvenen signifikant höher. Normiert man die Maxima auf den durchschnittlichen Fluss zeigt sich kein signifikanter Unterschied zwischen den Pulmonalvenen. Dies gilt auch für die gemessenen Geschwindigkeiten. Jedoch unterscheidet sich der Quotient aus systolischem und diastolischem Maximum zwischen Geschwindigkeits- und Flussmessung. Schlussfolgerung: Zur Beschreibung der diastolischen Funktion reicht die Messung des Flussprofils einer einzigen Pulmonalvene aus. Zur besseren Vergleichbarkeit sollten die normierten Werte angegeben werden.

Korrespondierender Autor: Körfer J

Herz- und Diabeteszentrum NRW Universitätsklinikum der Ruhruniversität Bochum, Institut für Radiologie, Nuklearmedizin und Molekulare Bildgebung, Georgstraße 11, 32545 Bad Oeynhausen

E-Mail: jankoerfer@aol.com