Rofo 2009; 181 - WI_PO17
DOI: 10.1055/s-0029-1221725

Einarmige Phase II Studie zur infrapoplitealen Angioplastie bei diabetischem Fuß und bevorstehender Amputation

XY Xiong 1, U Redlich 2, M Pech 1, G Wieners 1, K Mohnike 1, O Dudeck 1, J Ricke 1
  • 1Universitätklinikum Magdeburg, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg
  • 2Harz-Klinikum, Klinik für radiologie, Wernigerode

Ziele: Effektivität der infrapoplitealen PTA (perkutane transluminale Angioplastie) bei fortgeschrittenem diabetischem Fuß-Syndrom und Analyse prospektiver Parameter. Methode: Rekrutierung von 28 Patienten zur Durchführung von 30 PTA der Unterschenkel (2mal bds.) im Rahmen einer prospektiven Studie. Alle Patienten waren für eine major-oder minor-Amputation der betreffenden Extremität vorgesehen. Primäre Endpunkte waren Amputationshöhe und Zeitpunkt. Therapie aller Okklusionen und Stenosen primär mittels Ballonangioplastie. Stenting bei persisitierender Stenose oder bei flusslimitierender Dissektion. Klinisches Follow-up nach 9 Tagen, 3, 6 und 12 Monaten mit Staging nach Fontaine und Erfassung der Änderung der TcPO2 (trancutaneous oxygen tension). Angiographische Nachsorge nach 6 und 12 Monaten. Ergebnis: Die initiale technische Erfolgsrate bei 75 Läsionen (52 Stenosen, 23 Verschlüsse) mit durchschnittlicher Länge von 5 bzw. 4cm (Stenose, Verschlüsse) betrug 94%. Die Beinerhaltungssrate, kumulative Offenheitsrate der Zielsegmente und verbesserte distale Gefäßfüllung nach 6 und 12 Monaten aller Patienten entsprach 57 und 42%, 57 und 66%, und 77 und 33%. In der Patientengruppe ohne Amputation stieg der Tcpo2 am Fußrücken signifikant an, unmittelbar nach Intervention von 21±17mmHg auf 35±13mmHg (P=0.013), nach 9 Tagen auf 42±11mmHg (P=0.009) und nach 3 Monaten auf 41±17mmHg (P=0.031). In der Patientengruppe, die später amputiert wurde, zeigt der Tcpo2-Wert keine signifikante Zunahme. Schlussfolgerung: Die infrapopliteale PTA bei diabetischem Fuß-Syndrom und kritischer Ischämie ist eine effektive Therapiemaßnahme mit initialer Vermeidung der Amputation bei einem Großteil der behandelten Patienten. Etwa die Hälfte aller Patienten profitiert noch nach 12 Monaten, von den überlebenden Patienten profitieren 85%. Der Tcpo2 Verlauf unter Therapie hat prognostische Bedeutung.

Korrespondierender Autor: Xiong XY

Universitätklinikum Magdeburg, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Leipziger Straße 44, 39120 Magdeburg

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