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DOI: 10.1055/s-0029-1221714
Quantifizierung von subkutanem Fett im Nacken und Korrelation mit der Insulinsensitivität
Ziele: Unabhängig von der gesamten Körperfettmenge erhöhen bestimmte Fettansammlungen (z.B. viszerales Fett, VAT, hepatische Lipide, HL) das Risiko, an Typ 2 Diabetes (T2D) zu erkranken. Es ist bekannt, dass das Unterhautfett im Nacken (SCATN) eine andere Regulation hat als andere Fettkompartimente. So führt z.B. eine Cortisontherapie zu einer Ansammlung von SCATN (Stiernacken). Ziel der Studie war es, SCATN in einem Kollektiv von gesunden Probanden zu quantifizieren und mit anthropometrischen und metabolischen Daten zu korrelieren. Methode: Es wurden 185 Probanden (106 Frauen, 79Männer) mit erhöhtem Risiko für T2D (Übergewicht, eingeschränkte Glukosetoleranz, erstgradig verwandt mit T2D-Patient, Schwangerschaftsdiabetes) an einem 1,5 T Magnetom Sonata untersucht. Ganzkörperfettquantifizierung: T1-gewichtete Turbospinecho-Methode (TR/TE 480/11ms, Schichtdicke 10mm). SCATN wurde in der Schicht auf Höhe der Humerusköpfe zwischen den inneren Grenzen des Knochenmarks bestimmt. Anthropometrie im Anschluss an MR, Glukose-Clamp zur Bestimmung der Insulinsensitivität (GIR) spätestens 4 Wochen danach. Ergebnis: SCATN lag in einem Bereich zwischen 8ml und 133ml, unterschied sich nicht für Frauen (36.6±16.1ml) und Männer (38.6±17.7ml) und war unabhängig vom Alter. Es zeigte sich eine gute Korrelation mit dem BMI (r=0.75/0.77 für Frauen/Männer) und der gesamten Körperfettmenge (r=0.73/0.77). Die Korrelation mit der Insulinsensitivität zeigte sich mit r=–0,65/-0,63 stärker als für VAT (r=–0.54/-0.54) und HL (r=–0.48/-0.45). Schlussfolgerung: Nach den Ergebnissen dieser Querschnittsanalyse scheint das subkutane Nackenfett ein guter Prädiktor für die Insulinsensitivität zu sein – unabhängig von medikamentösen Therapien. Die Regulation dieses Fettkompartiments während der Lebensstilintervention muss in weiteren Analysen untersucht werden.
Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (KFO 114/2)
Korrespondierender Autor: Machann J
Universitätsklinikum Tübingen, Sektion für Experimentelle Radiologie, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076 Tübingen
E-Mail: juergen.machann@med.uni-tuebingen.de
Nackenfett - viszerales Fett - hepatische Lipide - Insulinsensitivität