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DOI: 10.1055/s-0029-1221643
Hochauflösende MR-Bildgebung bei Patienten mit fokaler Epilepsie und Hippocampussklerose bei 7 Tesla
Ziele: Die hochauflösende MRT ist das wichtigste bildgebende Verfahren zur Fokussuche bei Patienten mit fokaler Epilepsie. Das häufigste pathologische Substrat einer fokalen Epilepsie temporaler Semiologie ist die einseitige Hippocampussklerose. Ziel dieser Untersuchung ist die Implementierung und Evaluation eines dedizierten MR-Epilepsieprotokols von 1,5 Tesla bei 7 Tesla mit möglichst hoher örtlicher Auflösung bei Patienten mit bekannter Hippocampussklerose. Methode: Sieben Patienten mit fokaler Epilepsie und bei 1,5 Tesla diagnostizierter Hippocampussklerose wurden bei 7 Tesla (Magnetom 7T, Siemens, Erlangen, 8-Kanal-Sende-/Empfangs-Kopfspule, Rapid Biomedical, Würzburg) mit PD-/T2-, T2*-, T1- und FLAIR-gewichteten Sequenzen untersucht. Die Gesamtmesszeit betrug maximal 90 Minuten pro Patient. Ergebnis: Die maximale, nicht-interpolierte örtliche Auflösung erreichte 0,2×0,2×3 mm3 in T2*-gewichteten bzw. 0,5×0,5×3 mm3 in den übrigen Sequenzen. Zusammen mit „neuen“ suszeptibilitätsbedingten Kontrasten ermöglichte die hohe räumliche Auflösung eine gegenüber 1,5T deutlich verbesserte in vivo Abgrenzbarkeit der hippocampalen Binnenstrukturen. Allerdings verstärkten sich auch störende Suszeptibilitätsartefakte an der Schädelbasis bei einzelnen Patienten deutlich. Bedingt durch das hohe B0-Feld ist zudem das in einer Sequenz zu untersuchende Volumen durch SAR-Limitationen eingeschränkt. Schlussfolgerung: Fokale Epilepsien sind prinzipiell neurochirurgisch behandelbar, wenn ein operabler epileptogener Focus lokalisiert werden kann. Daher sollten Fortschritte in der hochauflösenden MR-Bildgebung die diagnostische Wertigkeit erhöhen. Die Möglichkeit höchstauflösender in vivo MR-Bildgebung beim Menschen und „neuer“ Kontraste führt zu einer deutlich verbesserten Darstellung hippocampaler Binnenstrukturen und sollte daher zu einer verbesserten Detektion kleinster kortikaler –auch intrahippocampaler-epileptogener Läsionen und damit zu einer Verringerung der „MR-negativen“ Patienten mit fokaler Epilepsie führen.
Korrespondierender Autor: Breyer T
Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstr. 55, 45122 Essen
E-Mail: tobias.breyer@uk-essen.de
7 Tesla - Hochauflösende MRT - Fokale Epilepsie - Hippocampusklerose