Rofo 2009; 181 - VO406_6
DOI: 10.1055/s-0029-1221617

Komplikationen und Nebenwirkungen bei der TACE des HCC

R Moll 1, G Schindler 2
  • 1Diakonie-Klinikum Stuttgart, Institut für Radiologie, Stuttgart
  • 2Universitätsklinik Würzburg, Abteilung für Röntgendiagnostik, Würzburg

Ziele: Zielsetzung: Häufigkeit und Variabilität von Komplikationen und Nebenwirkungen bei der transarteriellen Chemoembolisation (TACE) des HCC. Methode: Bei 64 Patienten (Alter: 38–80 Jahre) wurden insgesamt 145 TACE (n: 1–9) eines HCC mit Doxorubicin, Lipiodol, Embospheren und Ivalon (PVA) durchgeführt. Neben den klinischen Befunden und laborchemischen Kontollen erfolgte eine native Computertomographie des Oberbauches am ersten Tag nach der Intervention. Ergebnis: Eine im CT nachweisbare Embolisat- bzw. Lipiodolverschleppung trat bei 21 TACE auf (14,5%). Lunge und Pleura (n:15), Gallenblase (n:16), Magen und Duodenum (n:10), Niere (n:6), Colon (n:4), Milz und Gehirn (n:1). Trotz der Embolisatverschleppung, die zum Teil nur minimal war, zeigte sich in der Regel ein asymptomatischer Verlauf. Bei 7 TACE kam es zu Komplikationen: 3x Pneumonie, 2x Cholezystitis, 1x hepatorenales Versagen, 1x hepatische Encephalopathie bei Leberabszeß und Sepsis, 1x Varizenblutung, 1x tiefe Beinvenenthrombose mit einer Lungenarterienembolie. Die periinterventionelle Mortalität betrug 1,4%(2/145). Ein PES (Postembolisationssyndrom: Bauchschmerzen, subfebrile Temperaturen, Übelkeit und Erbrechen, Pleuraerguß) fand sich bei 96 TACE (66%) und dauerte nur wenige Tage. Die Nebenwirkungen durch die Zytostase sind selten; die Alopezie steht im Vordergrund; 2x Befundverschlechterung bei Gastritis und Ulzera, 1x Diarrhoe, keine Gerinnungsstörung, keine Cardiotoxizität. Die Dauer des stationären Aufenthaltes betrug 3,9 Tage. Schlussfolgerung: Klinisch nicht apparente Embolisatverschleppungen in Nachbarorgane sind häufiger als man vermuten würde, sie führen selten zu Komplikationen. Major-Komplikationen sind durch die richtige Indikationsstellung und Technik der TACE meist zu vermeiden. Die zytostatischen Nebenwirkungen sind minmal. Das häufige Postembolisationssyndrom verläuft komplikationslos.

Korrespondierender Autor: Moll R

Diakonie-Klinikum Stuttgart, Institut für Radiologie, Rosenbergstr. 38, 70176 Stuttgart

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