Rofo 2009; 181 - VO406_5
DOI: 10.1055/s-0029-1221616

Intrahepatische cholangiozelluläre Karzinome (CCC): Ergebnisse und Dosisfindung der Chemoperfusion mit Gemcitabin

T Vogl 1, W Schwarz 2, K Eichler 1, K Hochmuth 1, S Zangos 1, R Hammerstingl 1, U Jakob 3, M Heller 1
  • 1Klinikum der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a.M.
  • 2St. Josephs Krankenhaus, Institut für Radiologie, Berlin
  • 3Klinik im Alpenpark, Onkologie, Bad Wiessee

Ziele: Ermittlung der maximal tolerierbaren Dosis (MTD) der hepatisch intraarteriellen Chemoperfusion mit Gemcitabin mit und ohne Stärkemikrosphären bei Patienten mit irresektablen cholangiozellulären Karzinomen. Methode: Gemcitabin wurde am Tag 1 und Tag 8 in 3-wöchigen Intervallen appliziert. Bei einer Anfangsdosis von 1.000mg/m2 (ohne Mikosphären), wurde Gemcitabin 200mg/m2-Schritten bis zu einer maximalen Dosis von 2.000mg/m2 appliziert. Dosislimitierende Toxizität wurde definiert als WHO Grad III Myelosuppression oder Grad III nichthämatologische Toxizität. Nachdem die MTD ohne Mikrosphären ermittelt war, wurde die MTD von Gemcitabin mit Mikrosphären bestimmt. Mikosphären wurden mit einer festgesetzten Dosis (5ml Spherex) verabreicht; Gemcitabin wurde gesteigert ausgehend von einer Dosisstufe unter der MTD ohne Mikrosphären. Das Tumoransprechen wurde nach jedem Zyklus mittels kontrast-verstärktem biphasischen CT und MRT evaluiert. Ergebnis: Insgesamt wurden 24 Patienten (13Männer, 11 Frauen; Durchschnittsalter: 59,17 Jahre) in die Studie einbezogen. Die MTD von Gemcitabin ohne Mikrosphären wurde bei 1.400mg/m2 erreicht, aufgrund dosislimitierender Grad III Myelosuppression bei 1.600mg/m2. Die MTD von Gemcitabin mit Mikrosphären wurde bei 1.800mg/m2 erreicht, aufgrund dosislimitierender Myelosuppression bei 2.000mg/m2. Die Ansprechrate lag bei 79,2% (n=19), die Bildgebung zeigte „progressive disease“ bei 4 Patienten (16,7%) und „stable disease“ bei 20 Patienten (83,3%). Schlussfolgerung: Diese klinische Studie zeigt, dass die intraartierielle Applikation von Gemcitabin als Chemoperfusion gut mit höheren Dosen als den empfohlenen 1.000mg/m2 toleriert wird, wenn sie mit Mikrosphären kombiniert ist. Dabei können therapierelevante Ergebnisse bei irresektablen Patienten erzielt werden.

Korrespondierender Autor: Vogl T

Klinikum der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60596 Frankfurt a.M.

E-Mail: t.vogl@em.uni-frankfurt.de