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DOI: 10.1055/s-0029-1221606
Kardiale MRT: Schwellenwert-basierte 3D Segmentierung zur Bestimmung der linksventrikulären Volumina
Ziele: Ziel der vorliegenden Studie war es, einen 3D Schwellenwert-basierten Segmentierungsalgorithmus für die Bestimmung der linksventrikulären (LV) Volumina zu evaluieren und diesen mit der traditionellen Kurzachsen-basierten Scheibchensummationsmethode zu vergleichen. Methode: 2D cine SSFP Kurzachsenschnitte, welche den gesamten linken Ventrikel abdeckten, wurden an einem 1,5 T System in 44 konsekutiven Patienten mit Sinusrhythmus akquiriert. Die linksventrikulären Volumina wurden anschließend zweimalig mittels einer selbstentwickelten Schwellenwert-basierten 3D Segmentierungssoftware bestimmt und die Ergebnisse mit denen der klassischen Kurzachsen-basierten Scheibchensummationsmethode (ARGUS, Siemens) verglichen. Ergebnis: Die 3D Schwellenwert-basierte Segmentierung war bei 41 der 44 Patienten möglich und zeigte eine exzellente Korrelation mit den Ergebnissen der Kurzachsen-basierten Scheibchensummationsmethode (EDV: r=0,98; ESV: r=0,98; SV: r=0,95; EF: r=0,89; p<0.0001). Bland-Altmann Analysen zeigten eine systematische Unterschätzung von EDV (-12,1±6,9ml), ESV (-4,82±4,1ml), und SV (-7,3±8,1ml) sowie eine geringe systematische Überschätzung der EF (0,4±4,9%) im Vergleich zur Auswertung mittels ARGUS. Die Schwellenwert-basierte Segmentierung zeigte eine hervorragende Reproduzierbarkeit mit geringen Differenzen zwischen zwei aufeinanderfolgenden Analysen (EDV: 0,2±2,2ml; ESV: 0,5±1,9ml; SV: 0,6±3,4ml; EF: 0,5±2,1%). Die Auswertungszeit war signifikant kürzer bei Verwendung der Schwellenwert-basierten Segmentierung (60±16 vs. 278±31 s, p<0.0001). Schlussfolgerung: Die 3D Schwellenwert-basierte Segmentierung des linken Ventrikels erlaubt eine schnelle und reproduzierbare Bestimmung der LV Volumina in guter Korrelation mit den Ergebnissen der Kurzachsen-basierten Scheibchensummationsmethode. Der durch die Schwellenwert-basierte Segmentierung bedingte – anatomisch korrekte – Ausschluss der Papillarmuskel von den LV-Volumina erklärt die geringen systematischen Differenzen zwischen den beiden Methoden.
Korrespondierender Autor: Nassenstein K
Uniklinikum Essen, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstrasse 55, 45122 Essen
E-Mail: Kai.Nassenstein@uni-due.de
kardiales MRT - linksventrikuläre Volumina - Schwellenwert-basierte Segmentierung