Rofo 2009; 181 - VO404_5
DOI: 10.1055/s-0029-1221604

Bestimmung der optimalen „Keyhole-Percentage“ für die hochaufgelöste, kontrastmittelgestützte 3D-Keyhole-MRA: Ergebnisse einer experimentellen Studie

B Buerke 1, C Bremer 1, H Kooijman 2, B Tombach 3, W Heindel 1, T Allkemper 1
  • 1Universität Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster
  • 2Philips AG, Philips Medical Systems, Hamburg
  • 3Klinikum Osnabrück, Röntgen- und Strahlenklinik, Osnabrück

Ziele: Ziel der experimentellen Studie war die Bestimmung der optimalen „Keyhole-Percentage“ (Verhältnis zwischen zentralem, dynamischen und peripherem, statischen Anteil des K-Raums) für die dynamische 3D-MRA mittels CENTRA-Keyhole und paralleler Bildgebung (SENSE). Methode: In einem Gefäßphantom wurden Plastikschläuche mit Durchmessern von 2, 5, 7, 9, 13 und 15mm in Agarosegel eingebettet. Durch die Schläuche wurde NaCl-Lösung mit pulsatilem Flussmuster gepumpt, um physiologischen Blutfluss des Menschen zu simulieren. Unmittelbar nach manueller Injektion von 2ml Gadobutrol (Bayer Schering Pharma, Berlin, Deutschland) wurden dynamische 3D-Keyhole-MRA bei einer Feldstärke von 1,5T (Gyroscan Intera®, Philips Medical Systems, Niederlande) angefertigt, wobei jede MRA nach Austausch der NaCl-Lösung und erneuter KM-Injektion mit unterschiedlichen sog. „Keyhole-Percentage“ von jeweils 6,9,14,18 und 27% (Zeitauflösung: 1.3s, 2s, 3.1s, 3.9s, 5.9s) bei einer räumlichen Auflösung von 0.39×0.39×0.7mm wiederholt wurde.

Die qualitative Auswertung erfolgte hinsichtlich Artefakten, dem Kontrast und der Abgrenzbarkeit der Schlauchkonturen. Die Auswirkung der „Keyhole-Percentages“ auf die räumliche Auflösung wurde quantitativ durch Vergleich des gemessenen Schlauchdurchmessers mit dem tatsächlichen Durchmesser erfasst. Ergebnis: Die räumliche Auflösung sank mit steigender zeitlicher Auflösung. MRA-Datensätze mit einer „Keyhole-Percentage“ von <14% wiesen deutliche Pulsations- und Blurring-Artefakte sowie eine inadäquate räumliche Auflösung mit artifiziell vergrößerten Durchmessern auf. Bei „Keyhole-Percentages“>14% konnten diese Artefakte nicht nachgewiesen werden. Die beste Bildqualität mit der besten räumlichen Auflösung konnte bei der geringsten zeitlichen Auflösung erzielt werden. Schlussfolgerung: Um Gefäßstrukturen mit einem Durchmesser <5mm hinsichtlich der räumlichen und zeitlichen Auflösung sowie der Bildqualität optimal zu erfassen, sollte bei der dynamischen 3D-Keyhole-MRA ein „Keyhole-Percentage“ von 14–18% verwendet werden.

Korrespondierender Autor: Buerke B

Universität Münster, Institut für Klinische Radiologie, Albert-Schweitzer-Straße 33, 48129 Münster

E-Mail: buerkeb@uni-muenster.de