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DOI: 10.1055/s-0029-1221528
Sind intrahepatische Tc-99m-MAA-Verteilung und angiographische Tumorvaskularisation prädiktive Faktoren für ein Therapieansprechen bei Lebermetastasen kolorektaler Karzinome nach SIRT?
Ziele: Untersucht wurde der Stellenwert der intratumoralen Tc-99m-MAA-Anreicherung und der angiographischen Tumorvaskularisation für die Prognose eines therapeutischen Effektes der SIRT bei Patienten (Pt.) mit Lebermetastasen kolorektaler Karzinome. Methode: 30 Pt. (m:w=19:11; Alter: 62,0 +/- 9,5 a) wurden eingeschlossen, die mittels SIRT behandelt wurden und zur Planung eine Shuntvolumenbestimmung mit Tc-99m-MAA sowie eine prä- und posttherapeutische (8 Wo.) MRT erhielten. Die MAA-Anreicherung wurde mittels Bildfusion aus SPECT-Aufnahmen und MRT visuell (keine/geringe vs. gute/hervorragende) beurteilt, ebenso erfolgte dies für die Tumorvaskularisation (keine/flaue vs. deutliche/kräftige). Der Therapieeffekt wurde mittels MRT nach RECIST-Kriterien beurteilt. Die statistische Analyse erfolgte mittels Student t-Test mit einem p-Wert von 0.05. Ergebnis: Bei 14/30 (47%) Pt. fand sich keine bzw. nur geringe intratumorale Tc-99m-MAA-Anreicherung, wobei 12/14 (86%) ein Therapieansprechen aufwiesen und 2/14 (14%) einen Progress boten. 16/30 (53%) Pt. zeigten eine gute bzw. hervorragende MAA-Belegung. Davon waren 6/16 (38%) progredient und 10/16 (62%) sprachen auf die Therapie an.
Bei 21/30 (70%) Pt. zeigte sich keine oder eine flaue Tumorvaskularisation. Davon fand sich bei 4/21 (19%) Pt. ein Progress nach RECIST-Kriterien, wobei die übrigen 17/21 (81%) ein Therapieansprechen aufwiesen.
Die Gruppe der Pt. (n=9/21; 30%) mit deutlicher bzw. kräftiger Tumorvaskularisation bot bei 4/9 (44%) Pt. ein Progress und bei 5/9 (56%) ein Therapieansprechen.
Für bei Gruppen bestand kein statistisch signifikanter Unterschied bezüglich der intrahepatischen Tc-99m-MAA-Belegung der Metastasen (p=0,158) und der Tumorvaskularisation (p=0,156). Schlussfolgerung: Intratumorale Vaskularisation und Tc-99m-MAA-Aufnahme erlauben keine Vorhersage des Therapieeffektes einer SIRT bei Pt. mit Leberfiliae kolorektaler Karzinome. Eine fehlende intratumorale Anreicherung oder Hypovaskularisation stellt daher keine Einschränkung einer SIRT dar.
Korrespondierender Autor: Zeile M
Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R., Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg
E-Mail: martin.zeile@med.ovgu.de
SIRT - MAA-SPECT - Tumorvaskularisation - colorektale Karzinome - Lebermetastasen