Rofo 2009; 181 - VO312_5
DOI: 10.1055/s-0029-1221483

Mehrphasische Multislice-CT zur Evaluation und Resektabilitätsbeurteilung bei Patienten mit Pankreaserkrankungen

C Grieser 1, E Lopez Hänninen 1, I Steffen 1, L Grajewski 1, D Schnapauff 1, J Langrehr 2, B Hamm 1, F Streitparth 1, L Stelter 1, T Denecke 1
  • 1Klinik für Strahlenheilkunde, Charité, Universitätsmedizin zu Berlin, Berlin
  • 2Klinik für Chirurgie, Charité, Universitätsmedizin zu Berlin, Berlin

Ziele: Bestimmung der diagnostischen Genauigkeit der Multislice-CT (MSCT) sowie multiplanarer Rekonstruktionen (MPR) bezüglich der Einschätzung des Gesamtbefundes und der Resektabilität bei Patienten mit Pankreaserkrankungen vor Resektion Methode: Insgesamt wurden 105 Patienten (mittleres Alter 57 Jahre) retrospektiv eingeschlossen, die sich wegen Verdacht auf Pankreas-NPL in unserer Klinik einer Probelaparotomie oder Pankreasresektion unterzogen und präoperativ mit einer 3-Phasen-Abdomen-CT (4- bis 64-Zeilen) evaluiert wurden. Ausgewertet wurde durch 2 verblindete, erfahrene Radiologen (U1/U2) in zwei getrennten Schritten (zunächst konventionelle axiale Schichtführung, dann zusätzlich MPR, rekonstr. Schichtdicke 1,0–2,0mm). Beurteilt wurden Dignität, extrapankreatische Tumorausbreitung, Gefäßinfiltration, Lymphknotenstatus, Lebermetastasen und Resektabilität (Kriterien: M0, keine arterielle Infiltration). Als Referenz diente der intraoperative Befund Ergebnis: Insgesamt fanden sich 70 Pankreastumore und 35 benigne Pankreaserkrankungen. Die Genauigkeit für das Vorhandensein eines Tumors oder einer chronischen Pankreatitis lag bei 98% (AUC von 0.97 mittels ROC-Analyse). Bezüglich der extrapankreatischen Tumorausbreitung lag die Genauigkeit für U1 und U2 bei 93% (MPR 97%; kappa 1,0). Die Genauigkeit für eine Gefäßinfiltration für U1/U2 lag bei 99%/99% (MPR 100%) für den Tr. coeliacus, 94%/95% (MPR 100%/99%) für die A. mesenterica superior, 95%/97% (MPR 99%/100%) für die A. hepatica communis, 98%/98% (MPR 99%) für die A. lienalis, sowie 96%/98% (MPR 100%) für die V. portae (kappa 0,79–1,0). Die Genauigkeit für einen Lymphknotenbefall lag für U1/U2 bei 86%/89% (kappa 0,92), für Lebermetastasen bei 99% (kappa 0,98). Die Genauigkeit bezüglich einer Resektabilität lag für U1 bei 90% (MPR 91%), für U2 bei 88% (MPR 90%; kappa 0,97) Schlussfolgerung: Bei Patienten mit Pankreaserkrankungen kann mithilfe der MSCT in Kombination mit MPR die Dignität und Resektabilität mit hoher Genauigkeit erfolgen

Korrespondierender Autor: Grieser C

Klinik für Strahlenheilkunde, Charité, Universitätsmedizin zu Berlin, Augustenburgerplatz 1, 13353 Berlin

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