Ziele: Es soll geprüft werden, ob eine Stressuntersuchung alleine vergleichbare Ergebnisse liefert wie eine Stress- und Ruheuntersuchung, wenn eine quantitative Auswertung anstatt einer semiquantitativen Auswertung verwendet wird. Methode: 31 Patienten mit V.a. KHK wurden bei 1,5 T untersucht. Bei allen Patienten wurde eine invasive Herzkatheteruntersuchung durchgeführt. 50% – 75%ige Stenosen wurden zusätzlich mit einer intrakoronaren Druckdrahtuntersuchung untersucht, um invasive ihre hämodynamische Relevanz zu bestimmen. Magenvist (0.05 mmol/kg) wurde während Adenosin-induziertem Stress (140µg/kg/min) und in Ruhe appliziert. Signalintensitätszeitkurven der MRT-Perfusionsbilder, die mit einer SR-turboFLASH Sequenz aufgenommen wurden, wurden der Software Argus Dynamic Signal Analysis (Siemens Medical Solutions) generiert. Die Anstiegssteilheit (upslope: US) wurden als semiquantitativer Parameter für 18 Segmente des Myokards verwendet. Zusätzlich wurde eine quantitative Auswertung (model independent deconvolution) angewandt, um den myokardialen Blutfluss zu bestimmen (MBF in ml/g/min). US und MBF und die Quotienten aus Stress und Ruheuntersuchung (Myokardialer Perfusions Reserve Index: MPRI) wurden für jedes Myokardsegment bestimmt. Stenosen der Koronararterien mit >75% oder >50% mit positiver Druckdrahtuntersuchung (FFR <0.75) wurden als hämodynamisch relevant angesehen. Ergebnis: Die Fläche unter den ROC Kurven (AUC) waren 0,78, 0,56 und 0,92 für den USStress, USRest und USMPRI (Semiquantitative Auswertung). Die entsprechenden Werte für den MBFStress, MBFRest und MBFMPRI (Quantitative Auswertung) waren 0,92, 0,68 und 0,84. Die AUC-Werte für den USMPRI und MBFStress (0,92/0,92) waren identisch (p<0,001). Schlussfolgerung: Die quantitative Auswertung (model independent deconvolution) liefert identische diagnostische Genauigkeit, wenn nur eine Stressuntersuchung verwendet wird, wie eine semiquantitative Auswertung, wenn eine Stress- und eine Ruheuntersuchung verwendet wird.
Korrespondierender Autor: Huber A
Klinikum rechts d. Isar, Institut für Röntgendiagnostik, Ismaninger Str. 22, 81675 München
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