Rofo 2009; 181 - VO305_5
DOI: 10.1055/s-0029-1221452

Kontrastangehobene kardiale Magnetresonanztomographie (cMRT) bei Kindern und Jugendlichen mit klinischem Verdacht auf eine akute Myokarditis

D Honnef 1, HH Hövels-Gürich 2, D Gkalpakiotis 2, H Kühl 3, M Neizel 3, N Krämer 1, CA Schwartz 1, RW Günther 1, GA Krombach 1
  • 1Universitätsklinikum RWTH Aachen, Klinik für Radiologische Diagnostik, Aachen
  • 2Universitätsklinikum RWTH Aachen, Kinderkardiologie, Aachen
  • 3Universitätsklinikum RWTH Aachen, Kardiologie, Aachen

Ziele: Als Hinweis auf eine Myokarditis wurde bei Erwachsenen die Spätanreicherung publiziert. Dieser Befund wurde aber bisher nicht systematisch bei einem jüngeren Patientenkollektiv untersucht. Daher werteten wir in dieser Studie kontrastangehobene cMRI bei Kindern und Jugendlichen mit Verdacht auf eine akute Myokarditis aus. Methode: Es wurden 22 Patienten (5–24J., MW 16,5J.; 17 Jungen) mit klinischem/laborchemischen Verdacht auf eine akute Myokarditis eingeschlossen. Die Untersuchungen erfolgten zwischen 2003–2008 an einem 1,5T MRT-Gerät mit einer kardialen Synergy-Spule. Die folgenden EKG-getriggerten Sequenzen wurden evaluiert: cine-balanced FFE; T2-TSE-STIR und T1-GRE mit Inversionspuls 10min. nach Gadoliniumgabe. Notiert wurden Wandbewegungsstörung, Wandödem, Kontrastmittelspätanreicherung und Perikarderguß. Ergebnis: Eine Späteinreicherung war bei 12/22 Patienten nachweisbar. Diese war überwiegend mittig/subepikardial (n=11) und weniger häufig transmural (n=1) abgrenzbar. Elf Patienten zeigten ein korrespondierendes Ödem. Bei einem Patienten lag keine T2-TSE-STIR vor. Unter Verwendung des 17-Segmentmodells waren pro Patient 6,3±3,0 Segmente betroffen. Insgesamt reicherten 72 Segmente an. Die laterale linksventrikuläre Wand war zu 52,7% involviert (septal 19,4%, anterior 18,1%, inferior 9,7%). Die Verteilung im Bereich der lateralen linksventrikulären Wand war folgendermaßen: basal 47,4%, mittkavitär 36,8% und apikal 15,7%. Das basale inferolaterale Segement war am häufigsten betroffen (10/72). Ein Perikarderguß lag bei 8 Patienten vor. Wandbewegungsstörungen waren bei 5 Patienten nachweisbar. Schlussfolgerung: Die kontrastangehobene cMRT kann den klinischen Verdacht auf eine akute Myokarditis bei Kindern und Jugendlichen bestätigen. Die cMRT kann das Ausmaß der Entzündung, Wandbewegungsstörungen sowie einen begleitenden Perikarderguß darstellen. Auch bei Kindern ist bei Vorliegen einer Myokarditis die laterale linksventrikuläre Wand am häufigsten betroffen.

Korrespondierender Autor: Honnef D

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