Rofo 2009; 181 - VO305_1
DOI: 10.1055/s-0029-1221448

Tumore des Plexus chorioideus:Papillome und Carcinome-Bildgebung/Histologie/Therapie

K Brühl 1, P Gutjahr 2, N Karabul 2, J Bohl 3, P Stoeter 1
  • 1Johannes Gutenberg-Universitätsklinikum, Institut für Neuroradiologie, Mainz
  • 2Johannes Gutenberg-Universitätsklinikum, Kinderheilkunde, Mainz
  • 3Johannes Gutenberg-Universitätsklinikum, Neuropathologie, Mainz

Ziele: Die Tumore entstehen aus den epithelialen Zellen des Plexus chorioideus.

Sie kommen vorzugsweise im ersten Lebensjahr vor. Nach der operativen Entfernung ist die histologische Graduierung entscheidend: Carcinom, atypisches Papillom und Papillom. Neben der WHO Classification of Tumours: WHO Grad I Papillome und WHO Grad III Carcinome ist eine „Zwischenstufe“– das atypische Plexus chorioideus Papillom II zu differenzieren! Methode: Wir berichten über vier Patienten mit Plexustumoren. Zwei Patienten hatten ein Carcinom und zwei ein Papillom. Bei einem Patient fiel nur die Zunahme des Kopfumfang auf, keine weiteren Symptome. Der zweite Patient hatte morgendliches unstillbares Erbrechen, Zeichen des Hirndrucks. Der dritte Patient zeigte einen Makrozephalus und eine rechtsseitige Hemiparese. Der vierte Patient fiel ebenfalls mit einer Hemisymptomatik auf.

Die beiden Patienten mit der Hemisymptomatik hatten ein atypisches beziehungsweise ein anaplastisches Carcinom. Alle vier Patienten wurden primär operiert, drei erhielten eine Chemotherapie nach dem CPT-SIOP-2000-Protokoll. Ergebnis: Alle Patienten sind seit sechs Jahren rezidivfrei. Zwei der Patienten sind altersentsprechend entwickelt, bei zwei besteht eine psychomotorische Retardierung. Schlussfolgerung: Die computertomographische bzw. kernspintomografische präoperative Darstellung lässt keine Graduierung zu. Die neuropathologische Differenzierung begründet die systemische Chemotherapie in der Regel (CPT-SIOP-2000-Protokoll)

Korrespondierender Autor: Brühl K

Johannes Gutenberg-Universitätsklinikum, Institut für Neuroradiologie, Langenbeckstrasse 1, 55131 Mainz

E-Mail: bruehl@neuroradio.klinik.uni-mainz.de