Rofo 2009; 181 - VO301_6
DOI: 10.1055/s-0029-1221437

Minimal-invasive perkutane Implantation von Port-a-Cath-Systemen am Unterarm: klinische Erfahrungen bei 750 Patienten

JP Goltz 1, A Scholl 1, CO Ritter 1, D Klein 1, G Wittenberg 1, D Hahn 1, R Kickuth 1
  • 1Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Röntgendiagnostik, Würzburg

Ziele: Evaluation der Durchführbarkeit, Effektivität und Sicherheit der minimal-invasiven perkutanen Implantation von Port-a-Cath-Systemen am Unterarm. Methode: Zwischen 01/2006 und 10/2008 wurden 750 Patienten (260m; 490 w; mittleres Alter 58 Jahre) zu einer Implantation eines Port-a-Cath-Systems am Unterarm in unser Institut überwiesen. Unter Beachtung strenger steriler Kautelen wurden die Port-a-Cath-Systeme (6F, Cook, Bjaeverskov; BARD, Karlsruhe) nach Ultraschall-gesteuerter venöser Punktion unter Fluoroskopie implantiert. Die Implantationen wurden alle in Lokalanästhesie über eine Peel-away-Schleuse und untertunnelt vorgenommen. Retrospektiv wurden gemäß SIR-Kriterien der technische Erfolg und die Rate an frühen (<30 Tage) und späten (>30 Tage) Komplikationen ausgewertet. Ergebnis: Die Port-a-Cath-Implantation war bei 738/750 Patienten (98,4%) technisch erfolgreich. Ein primäres technisches Versagen resultierte aus Thrombosen der V. subclavia/axillaris. Bei den jeweiligen Patienten erfolgte dann eine Port-a-Cath-Implantation auf der Gegenseite bzw. pektoral, die in allen Fällen erfolgreich war. Frühkomplikationen (Migration der Katheterspitze, Infektion, Portdysfunktion, Blutung, Thrombose) traten bei 25/750 Patienten (3,3%) auf. Spätkomplikationen (Migration der Katheterspitze, Katheterbruch, Infektion, Portdysfunktion, Portdiskonnektion, Thrombose) waren bei 77/750 Patienten (10,3%) zu verzeichnen. Migrationen der Katheterspitze konnten in einem Sekundäreingriff korrigiert werden. 32 Port-a-Cath-Systeme (4,3%) wurden aufgrund einer Infektion explantiert. Majorkomplikationen waren nicht zu verzeichnen. Schlussfolgerung: Die minimal-invasive perkutane, Ultraschall- bzw. Fluoroskopie-gestütze Implantation von Port-a-Cath-Systemen am Unterarm kann mit hoher primärer Erfolgsrate und niedriger Rate an therapeutisch relevanten Frühkomplikationen durchgeführt werden. Spätkomplikationen treten dreifach so häufig wie Frühkomplikationen auf und sind in erster Linie auf eine inadäquate Handhabung zurückzuführen.

Korrespondierender Autor: Goltz JP

Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Röntgendiagnostik, Oberdürrbacher Str. 6, 97080 Würzburg

E-Mail: Goltz@roentgen.uni-wuerzburg.de