Rofo 2009; 181 - VO227_3
DOI: 10.1055/s-0029-1221416

CT Angiographie der Koronararterien mit einem 320-Zeilen Volumen-CT

F Deissenrieder 1, E Zimmermann 1, M Laule 2, HP Dübel 2, W Rutsch 2, B Hamm 1, M Dewey 1
  • 1Charité – Universitätsmedizin Berlin, Radiologie, Berlin
  • 2Charité – Universitätsmedizin Berlin, Kardiologie, Berlin

Ziele: Die Koronarangiographie mittels Computertomographie mit 16 und 64 Schichten hat eine mittlere Strahlenexposition von ca. 15–20 mSv. Ein Volumenscanner mit 320 Schichten und einer Abdeckung von 16cm kann das Herz während eines Herzschlages komplett abbilden. Dadurch werden Overscanning und Overranging vermieden und eine Reduktion der Strahlendosis könnte erreicht werden. Methode: 30 Patienten mit Verdacht auf koronare Herzkrankheit (9 Frauen, 21Männer, Mittelwert: 61±10 Jahre) wurden vor einer klinisch indizierten Herzkatheteruntersuchung mit einem 320-Zeilen-CT-Scanner (0,35 Gantry Rotationszeit, 120kV, 350–450 mA) untersucht. Die CT Bilder wurden manuell in der bewegungsärmsten Phase mit einer Schichtdicke von 0,5mm und einem Inkrement von 0,25mm rekonstruiert. Die quantitative Auswertung wurde von zwei unabhängigen Auswertern geblindet durchgeführt. Eine Stenose mit mindestens 50% Diameterreduktion wurde als signifikant eingestuft. Ergebnis: Die Sensitivität und Spezifität lagen auf Patientenebene bei 100% und 94%. Auf Gefäßebene und Segmentebene ergaben sich Werte von 89% und 78% für die Sensitivität und 96% und 98% für die Spezifität. Der intraindividuelle Vergleich zwischen 320-Zeilen-CT und invasiver Katheteruntersuchung ergab eine signifikant geringere Kontrastmittelmenge (Median: 80ml vs. 111ml, P<0.001) und eine signifikant geringere effektive Strahlendosis (Median: 4,2 mSv vs. 8,5 mSv, P<0,05). Schlussfolgerung: Im direkten Vergleich zur konventionellen invasiven Herzkatheteruntersuchung ermöglicht das Volumen-CT mit 320 Zeilen eine signifikante Reduzierung der Strahlenexposition sowie der Kontrastmittelmenge. Dabei bleibt die diagnostische Genauigkeit im Vergleich zur Herzkatheteruntersuchung auf allen drei Ebenen (Patienten-, Gefäß-, und Segmentebene) auf hohem Niveau.

Korrespondierender Autor: Deissenrieder F

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