Rofo 2009; 181 - VO227_2
DOI: 10.1055/s-0029-1221415

Erste klinische Erfahrungen mit der sequentiellen, prospektiv getriggerten CT-Koronarangiographie an einem 128-Schicht-Computertomographen

K Anders 1, D Ropers 2, U Baum 1, S Gauss 2, MA Kuefner 1, S Achenbach 2, WA Bautz 1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen
  • 2Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik II, Erlangen

Ziele: Die sequentielle, EKG-getriggerte CT-Angiographie (CTA) der Koronarien stellt eine dosisreduzierte Alternative zur Spiral-CTA mit EKG-adaptierter Rekonstruktion dar. Unser Ziel war die Erfassung von Bildqualität (BQ) und Dosisexposition bei der sequentiellen 128-Schicht CTA und eine Abschätzung hinsichtlich der Rate falsch-positiver Befunde. Methode: 24 Patienten mit regelmäßiger Herzfrequenz (HF) wurden mit folgendem Sequenzprotokoll untersucht: 120kV, 200 ref mAs, Koll. 2×64×0,6, Detektorbreite 38,4mm, Vorschub 34,5mm, Akquisitionszeit 380ms pro Tischposition (Rekonstruktionsvariabilität 70%RR +/- 5%), 50ml Kontrastmittel (KM) à 5ml/s + 50ml Splitbolus, Kreislaufzeitbestimmung per Testbolus.

Die BQ wurde auf Segmentebene erfasst. Bei ≥1 Segment mit unzureichender Bildqualität wurde die CTA als nicht-diagnostisch eingestuft. Artefakte wurden bzgl. ihrer Ursache bewertet. Die eff. Dosis wurde aus dem Dosislängenprodukt abgeschätzt. Bei Patienten mit nicht-diagnostischer CTA und/oder Stenoseverdacht wurde eine Katheteruntersuchung durchgeführt und als Referenzstandard genutzt. Ergebnis: Alle Patienten wurden mit ß-Blockern prämediziert. Die mittlere HF lag bei 62 Schlägen/min. 6,5% (22/345) der Segmente bei 7/24 Patienten waren nicht-diagnostisch. Bei 5 dieser 7 sowie bei 5/17 Patienten mit diagnostischer BQ lag Stenoseverdacht vor, welcher im Katheter in 3 bzw. 4 Fällen bestätigt wurde, eine „falsch-positive“ Katheterempfehlung bestand bei 4 bzw. 1 Patienten. Bei 2/7 Patienten war Kalk, in den übrigen 5 Fällen waren Bewegungsartefakte die Ursache für nicht-diagnostische BQ; bei letzteren war die mittlere HF höher als bei Patienten mit diagnostischer BQ (p<0,02). Die mittlere eff. Dosis lag bei 4 mSv (1,9–7,2 mSv). Schlussfolgerung: Die sequentielle 128-Schicht CTA der Koronarien mit einer Zeitauflösung von 150ms ist technisch machbar. Zur Vermeidung überflüssiger Folgeuntersuchungen erscheint eine strenge Selektion notwendig. Die eff. Dosis kann die der Spiral-CTA unterschreiten.

Korrespondierender Autor: Anders K

Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Maximiliansplatz 1, 91054 Erlangen

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