Rofo 2009; 181 - VO227_1
DOI: 10.1055/s-0029-1221414

Diagnostische Genauigkeit und Bildqualität der kardialen Dual Source Computertomographie bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen

I Tsiflikas 1, C Burgstahler 2, H Brodoefel 1, AJ Reimann 1, C Thomas 1, AF Kopp 1, CD Claussen 1, M Heuschmid 1
  • 1Universitätsklinik Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
  • 2Universitätsklinik Tübingen, Kardiologie, Tübingen

Ziele: Die MDCT des Herzens ermöglicht eine genaue Visualisierung der Koronarien und somit der KHK. Jedoch zeigen sich die Grenzen der Modalität bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen. Das Ziel der vorliegenden Studie war die Bewertung der diagnostischen Genauigkeit der CT-Koronarangiographie mittels Dual Source Computertomographie (DSCT) bei Patienten ohne stabilen Sinusrhytmus. Methode: 44 Patienten (31 ♂, Durchschnittsalter 67,5±9,2 Jahre) mit Herzrhythmusstörungen, die aufgrund einer vermuteten (n=17) oder bekannten (n=27) KHK eine invasive Koronarangiographie (IKA) erhalten sollten, wurden in unsere Studie eingeschlossen. Alle Patienten wurden mittels DSCT untersucht. Neben der Bestimmung des Kalzium-Scores, wurde eine Stenoseevaluierung (signifikant >50%) aller Koronarsegmente durchgeführt. Die Ergebnisse wurden verblindet im Vergleich zur IKA evaluiert. Ergebnis: Während der CT-Untersuchung traten bei den Patienten folgenden Herzrhythmusstörungen auf: Vorhofflimmern –25 Pat. (55%), ventrikuläre Extrasystolen –7 Pat. (16%), supraventrikuläre Extrasystolen –4 Pat. (9%), Sinusarrhythmie (Schwankung der Herzfrequenz >10 Schläge/min) –10 Pat. (23%). Die durchschnittliche Herzfrequenz betrug 69±14 Schläge/min. Der durchschnittliche Agatston-Äquivalent-Score betrug 762 (0–4949.7). Die Prävalenz der KHK lag bei 68% (30/44).

155 Koronarsegmente (27%) zeigten Stufenartefakte und 28 Koronarsegmente (5%) konnten mittels DSCT nicht dargestellt werden. Insgesamt konnten nur 70 Segmente (12%) ohne jegliche Artefakte abgebildet werden. Basierend auf einer Koronarsegmentauswertung bezüglich signifikanter Koronarstenosen (>50%) betrug die Sensitivität 73%, die Spezifität 91%, der PPV 63% und der NPV 94%. Die diagnostische Genauigkeit lag somit bei 88%. Schlussfolgerung: Die diagnostische Genauigkeit der DSCT-Koronarangiographie ist bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen und einer hohen Prävalenz für KHK, aufgrund des häufigen Auftretens von Stufenartefakten, weiterhin eingeschänkt.

Korrespondierender Autor: Tsiflikas I

Universitätsklinik Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076 Tübingen

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