Rofo 2009; 181 - VO226_6
DOI: 10.1055/s-0029-1221410

Vergleich von MS-CT und diffusionsgewichteter MRT in der Detektion von Lebermetastasen bei Patienten mit malignen Pankreastumoren

AA Fingerle 1, K Holzapfel 1, C Reiser-Erkan 2, M Bruegel 1, EJ Rummeny 1, J Gaa 1
  • 1Klinikum rechts der Isar der TUM, Institut für Röntgendiagnostik, München
  • 2Klinikum rechts der Isar der TUM, Chirurgische Klinik und Poliklinik, München

Ziele: Evaluation der diffusionsgewichteten MRT zur Detektion von Lebermetastasen bei Patienten mit malignen Pankreastumoren im Vergleich zur MS-CT. Methode: Bei 31 Patienten mit malignitätsverdächtigen Raumforderungen des Pankreas wurde eine diffusionsgewichtete MRT (Magnetom Avanto 1.5 Tesla, Siemens) und ein Multi-Slice CT (Somatom Sensation 64, Siemens, art. + ven. Phase, 3mm Schichtdicke, 90ml i.v.-Bolus Imeron 400 mit 3ml/s) der Leber durchgeführt. Für die diffusionsgewichtete MRT wurde eine atemgetriggerte, single-shot echo planare Sequenz (SSEPI, TR=∞, TE=69ms, Matrix 256×256, Schichtdicke 5mm, GRAPPA 2, b-Werte 50, 300 und 600 s/mm2) in Kombination mit Navigator Echo Technik (PACE) verwendet. Die MR-Bilder wurden mit histologischen und intraoperativen Ultraschall-Befunden korreliert. Ergebnis: In der MS-CT wurden bei 31 Patienten insgesamt 31 fokale Leberläsionen (14 benigne, 7 maligne, 10 unklare) detektiert. Bei der diffusionsgewichteten MRT wurden 52 fokale Leberläsionen (39 benigne, 9 maligne, 4 unklare) detektiert. Im Vergleich mit den histologischen Befunden und dem intraoperativen Ultraschall wurden 33,3% der Lebermetastasen durch die MS-CT detektiert, wohingegen die diffusionsgewichtete MRT 88,9% der Lebermetastasen detektierte. Die Spezifität betrug 77,8% für die MS-CT und 97,5% für die diffusionsgewichtete MRT. Durch die diffusionsgewichtete MRT hätte sich das Therapiekonzept in 6 der 31 Patienten geändert. Schlussfolgerung: Bei Patienten mit malignen Pankreastumoren ist die diffusionsgewichtete MRT in der Detektion von Lebermetastasen der MS-CT deutlich überlegen.

Korrespondierender Autor: Fingerle AA

Klinikum rechts der Isar der TUM, Institut für Röntgendiagnostik, Ismaningerstr. 22, 81675 München

E-Mail: alexander.fingerle@gmx.de