Rofo 2009; 181 - VO225_3
DOI: 10.1055/s-0029-1221400

Detektion von Knochenmetastasen beim Prostatakarzinom mittels C-11-Cholin-PET/CT: klinischer Stellenwert im Vergleich zur Skelettszinitgraphie mit Tc-99m-DPD

P Aschoff 1, A Rieger 2, D Schilling 3, R Bares 2, CD Claussen 1, SM Eschmann 2, AC Pfannenberg 1
  • 1Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
  • 2Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Klinik für Nuklearmedizin, Tübingen
  • 3Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Universitätsklinik für Urologie, Tübingen

Ziele: Evaluation des klinischen Stellenwertes der C-11-Cholin-PET/CT (Cholin-PET/CT) im Vergleich zur Skelettszintigraphie mit Tc-99m-DPD (DPD-Szinti) in der Erkennung von ossären Metastasen beim Prostatakarzinom (PCa). Methode: Insgesamt wurden 31 Patienten mit histologisch gesicherten PCa und klinischem Verdacht auf Metastasierung mittels Cholin-PET/CT und DPD-Szinti untersucht und retrospektiv ausgewertet. Der mittlere Abstand zwischen Cholin-PET/CT und DPD-Szinti betrug 13 Tage. Die Datenanalyse erfolgte für jede Untersuchung jeweils von einem Radiologen und einem Nuklearmediziner. Der Vergleich der Untersuchungen erfolgte läsionsweise. Als Goldstandard diente ein Konsensus aus allen verfügbaren Untersuchungsergebnissen und zusätzlich eine klinische Verlaufskontrolle von mindestens 6 Monaten bei allen Patienten. Ergebnis: Der mittlerer PSA-Wert betrug 3,62ng/ml (0,97 bis 26ng/ml). Insgesamt wurden mit beiden Methoden 82 Knochenläsionen gefunden. Bei 20 von 31 Patienten (65%) bestand eine ossäre Metastasierung, in 11/31 (35%) konnten weder die Cholin-PET/CT noch die DPD-Szinti einen ossären Befall detektieren. Bei 6 Patienten stimmten die Befunde der Cholin-PET/CT und der DPD-Szinti überein. Die diagnostische Genauigkeit in der Detektion von malignen Knochenläsionen der Szinti betrug hierbei 92%, für die Cholin-PET/CT 81%. Bei geringerer Sensitivität zeigte sich die Cholin-PET/CT gegenüber der DPD-Szinti in ihrer Spezifität deutlich überlegen (82% zu 36%). Dabei konnte keine Korrelation zwischen der Cholin-Aufnahme von Knochenmetastasen und klinischen Parametern (Grading, PSA) gefunden werden. Schlussfolgerung: Die C-11-Cholin-PET/CT stellt eine spezifische Methode auch zur Erfassung von ossären Metastasen im Rahmen eines Ganzkörperstagings fortgeschrittener Prostatakarzinome dar. In den meisten Fällen kann sie aber aufgrund ihrer eingeschränkten Sensitivität die klinisch breit verfügbare Skelettszintigraphie nicht ersetzen.

Korrespondierender Autor: Aschoff P

Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076 Tübingen

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