Rofo 2009; 181 - VO224_8
DOI: 10.1055/s-0029-1221397

Autoimmunpankreatitis (AIP): Mangan-haltiges Kontrastmittel in der Pankreas-MRT als diagnostischer Wegweiser bei Autoimmunpankreatitis

AS Ernst 1, AJ Aschoff 1, M Juchems 1, S Feuerlein 1, HJ Brambs 1
  • 1Universitätskliniken Ulm, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ulm

Ziele: Ziel dieser Studie war, die Verwendung von mangan-haltigem Kontrastmittel (MnDPDP) als azinuszell-spezifisches Kontrastmittel in der MRT des Pankreas bei Patienten mit AIP zu evaluieren. Methode: Es wurden die MRT-Untersuchungen von 11 Patienten (7männlich, 4 weiblich; Ø 46y) mit einer Autoimmunpankreatitis analysiert. Alle Untersuchungen wurden an einem 1,5 T Gerät (Siemens Symphony) durchgeführt. Für die Routinebildgebung wurde gadoliniumhaltiges Kontrastmittel (Magnevist) verwendet, anschließend folgte die Applikation eines mangan-haltigen Kontrastmitels (Teslascan) mit Akquisition von T1-gewichteten Sequenzen nach 60 Minuten. Die erhobenen Bilddaten wurden analysiert hinsichtlich allgemeiner Pankreatitiszeichen, sowie Hinweise für eine Autoimmunpankreatitis. Das Enhancement des Pankreasparenchyms nach Manganapplikation wurde evaluiert. Verlaufsuntersuchungen waren bei 6 Patienten vorhanden. Ergebnis: Neben allgemeinen Zeichen der Pankreatitis zeigten alle Patienten die für eine AIP typische Auftreibung des Pankreasparenchyms. In den Sequenzen nach Applikation von Mangan konnten in allen Fällen Areale mit einer verminderten Manganaufnahme gezeigt werden (10 Pat.: umschriebenes Areas mit reduzierter Manganaufnahme; 1 Pat.: diffuse Verminderung der Manganaufnahme). Drei Patienten erhielten eine Steroidtherapie mit klinischer Verbesserung, aber auch wieder zunehmender Manganaufnahme der betroffenene Areale in der MRT. Drei Patienten, die keine Therapie erhalten hatten, zeigten im Verlauf eine zunehmende Verminderung der Mangan-Aufnahme, eine zunehmende Schwellung des Pankreas oder eine sich ausbildende Atrophie. Schlussfolgerung: Bei einer Autoimmunpankreatitis können in der MRT Areale mit einer verminderten Mangan-Aufnahme nachgewiesen werden. Nach erfolgreicher Therapie ist dieser Befund reversibel. Die Mangan-MRT kann somit bei der Diagnosestellung der Autoimmunpankreatitis nützlich sein.

Korrespondierender Autor: Ernst AS

Universitätskliniken Ulm, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Steinhoevelstr. 9, 89075 Ulm

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