Rofo 2009; 181 - VO223_8
DOI: 10.1055/s-0029-1221388

Diagnostische Wertigkeit T2-gewichteter MRT zur Detektion entzündlicher Veränderungen der superfiziellen Kopfarterien in Patienten mit Riesenzellarteriitis

J Geiger 1, TA Bley 2, M Uhl 1, A Frydrychowicz 1, M Markl 3, M Langer 1
  • 1Universitätsklinik Freiburg, Röntgendiagnostik, Freiburg
  • 2University of Wisconsin, Radiology, Madison
  • 3Universitätsklinik Freiburg, Medizinphysik, Freiburg

Ziele: Ziel ist die Detektion entzündlicher Wandveränderungen der Temporal- und Occipitalarterien in Patienten mit Riesenzellarteriitis mithilfe T2-gewichteter MRT-Bilder und die Einschätzung deren diagnostischer Wertigkeit im Vergleich zu hochauflösenden T1-gewichteten Sequenzen nach Kontrastmittelgabe in einer prospektiven Studie. Methode: 28 Patienten (Durchschnittsalter 70 Jahre) mit Verdacht auf Riesenzellarteriitis wurde an einem 3T-MRT (Trio, Siemens, Deutschland) untersucht. T2-gewichtete SE Bilder mit radialer k-Raum-Auslesung (BLADE Technik, TE 143ms, TR 9000ms, Schichtdicke 3mm, Auflösung=520×520µm2) wurden mit hochauflösenden T1-gewichteten SE Bildern mit Fettsaturierung nach Kontrastmittelgabe verglichen (TE 20ms, TR 500ms, Schichtdicke 3mm, Auflösung=195×260µm2). Die Intensität der Kontrastmittelaufnahme und die Wanddicke der untersuchten Arterien wurden in den T1-gewichteten Bildern gemäß einer 4-Punkte-Skala bestimmt, wobei Grad 3 und 4 als pathologisch gewertet wurden. Ergebnis: Entzündliche Gefäßwandveränderungen wurden bei 13 Patienten beobachtet. Sechs wurden als ausgeprägt, entsprechend Grad 4, sieben als mäßiggradig, entsprechend Grad 3 in der T1-Gewichtung eingestuft. Bei sechs Patienten wurde in der T2-Gewichtung ein Ödem der superfiziellen Kopfgefäße in Korrelation zu der intensiven Kontrastmittelaufnahme (Grad 4) in den T1-gewichteten Bildern detektiert. Die Veränderungen der übrigen sieben Patienten waren zu gering, um sie in der T2-Gewichtung nachzuweisen. Schlussfolgerung: Es ist möglich, mit T2-gewichteten Bildern entzündlich bedingte Wandveränderungen der oberflächlichen Kopfgefäße im Fall einer schweren Beteiligung im Rahmen der Arteriitis zu erkennen. Dies erlaubt eine erste Einschätzung des Ausmaßes der Erkrankung ohne den Einsatz von Kontrastmittel. Die geringere Ortsauflösung im Vergleich zu den T1-gewichteten Bildern erklärt die geringere Sensitivität in Bezug auf die Detektion weniger ausgeprägter entzündlicher Veränderungen.

Korrespondierender Autor: Geiger J

Universitätsklinik Freiburg, Röntgendiagnostik, Hugstetter Str. 55, 79106 Freiburg

E-Mail: julia.geiger@uniklinik-freiburg.de