Rofo 2009; 181 - VO223_6
DOI: 10.1055/s-0029-1221386

Dual Energy CT in der Diagnostik der hirnversorgenden Gefäße: Vergleich von verschiedenen Postprocessing-Methoden zur Knochenentfernung

S Jochum 1, C Brockmann 1, KW Neff 1, AK Kilian 1, SO Schoenberg 1, S Diehl 1
  • 1Universitätsmedizin Mannheim, IKRN, Mannheim

Ziele: Die CT Angiographie (CTA) der hirnzuführenden Gefäße ist im Bereich der Durchtrittsstellen der Gefäße durch Knochen nur eingeschränkt beurteilbar. Die Dual-Energy-CT bietet durch die unterschiedlichen Dichtewerte von Knochen und Gefäßen bei den verschiedenen Spannungen eine gute Diskriminierung der Übergänge. Dies kann bei Postprocessingverfahren genutzt werden, um den Knochen zu eliminieren. Ziel der Studie war die Beurteilung der Gefäßdurchgängigkeit, der Artefakte und Qualität der Knochenelimination bei unterschiedlichen Nachverarbeitungsverfahren. Methode: Die CTA von 20 Patienten wurden mit dem Standard-Bone removal (BR) Software sowie mit dem Dual-Energy-Bone-removal (DE) Software (Siemens, Erlangen) zur Knochenelimination bearbeitet. Die VRTs wurden zusammen mit den Primärschichten von 2 Auswertern befundet. Hierbei wurden 18 Gefäßsegmente entprechend der anatomischen Einteilung bezüglich Durchgängigkeit, Stenose und Verschluss bewertet. Zusätzlich wurde zwischen realen und artefiziellen Veränderungen der Gefäßsegmente unterschieden. Die Knochenentfernung wurde in 5 Stufen von sehr gut bis nicht beurteilbar unterteilt. Ergebnis: Insgesamt wurden 1440 Gefäßsegmente von zwei Radiologen ausgewertet. Bei beiden Auswertern fand sich eine Zunahme der artefaktbedingten Stenosen bzw. Verschlüsse von 306 in DE zu 328 in BR bei Reader 1 und von 202 DE zu 288 in BR bei Reader 2. Bei der Bewertung der Gefäßdurchgängkeit fand sich eine Zunahme der Artefakte bei Reader 1 von 58 Segmenten und bei Reader 2 von 97 Segmenten im Vergleich von DE zu BR. Es ergab sich bei beiden Auswertern eine Verschlechterung der Knochenentfernung im Vergleich von DE zu BR (112–153 Reader 1, 68–249 Reader 2). Schlussfolgerung: Die Bewertung der Gefäßdurchgängigkeit ist bei DE zu BR deutlich besser, trotzdem sind noch ausgedehnte Artefakte bei den VRTs zu verzeichnen.

Auch die Knochenentfernung im DE-CT erbringt eine Verbesserung zur herkömmlichen Software. Eine ausschließliche Befundung der VRT ist jedoch nicht sinnvoll.

Korrespondierender Autor: Jochum S

Universitätsmedizin Mannheim, IKRN, Theodor-Kutzer-Ufer 1–3, 68167 Mannheim

E-Mail: susanne.jochum@rad.ma.uni-heidelberg.de