Rofo 2009; 181 - VO223_2
DOI: 10.1055/s-0029-1221382

Der Nervus intermedius im Kleinhirnbrückenwinkel – Darstellbarkeit mit 3 Tesla MRT

F Hause 1, WA Kaiser 1, HP Burmeister 1, PA Baltzer 1, P Schmidt 1, GF Volk 2, O Guntinas-Lichius 3, HJ Mentzel 1
  • 1Friedrich Schiller Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Jena
  • 2Friedrich Schiller Universität, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Jena
  • 3Friedrich Schiller Universität, Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Jena

Ziele: Das Ziel der Studie war die Evaluation der Identifizierbarkeit des N. intermedius im Kleinhirnbrückenwinkel mit 3 Tesla MRT unter besonderer Berücksichtigung der Abgrenzbarkeit des Nerven vom N. facialis, N. vestibulocochlearis sowie der vaskulären Strukturen. Methode: Bei 27 gesunden Probanden (13 Frauen, 14Männer) im Alter zwischen 22 und 70 Jahren (Mittelwert 33 Jahre) wurde beidseits der N. intermedius beurteilt. Die Schichtdicke der axialen constructive interference in steady state-3DFT (CISS) Sequenz betrug 0,4mm (TR 12.18ms, TE 6.09ms, Matrix 512×512, isotrope Voxel) bei Verwendung einer 12-Kanal Kopfspule (Tim Trio, Siemens, Erlangen, Deutschland). Zwei Radiologen beurteilten unabhängig die Identifizierbarkeit des N. intermedius und der Nervenwurzeln, der Faserbündel im Abgang aus dem Hirnstamm sowie die Bildqualität anhand einer ordinalen Kategorisierung. In Bezug auf die Identifizierbarkeit und die Bildqualität wurde die Interrater-Reliabilität mittels Kappa-Statistik bestimmt. Ergebnis: Die statistische Auswertung ergab, dass eine Identifizierbarkeit des N. intermedius und seine Abgrenzbarkeit gegenüber dem N. facialis, N. vestibulocochlearis und den angrenzenden vaskulären Strukturen in 22,2% mit Einschränkungen und in 35,2% der Fälle ohne Limitationen möglich war. In insgesamt 57,4% der 54 untersuchten Nerven war die Abgrenzbarkeit zumindest einer Wurzel des N. intermedius möglich. Die Darstellbarkeit von Faserbündeln im Abgangsbereich der Nervenwurzeln war lediglich in 2,8% der Fälle möglich. Die Auswertung der Interrater-Reliabilität ergab sehr gute Ergebnisse in Bezug auf die Identifizierbarkeit (K=0.92) und gute Ergebnisse hinsichtlich der Einschätzung der Bildqualität (K=0.65). Schlussfolgerung: Die Anwendung der 3 Tesla Magnetresonanztomographie ermöglicht erstmals die Identifizierbarkeit des N. intermedius im Kleinhirnbrückenwinkel in einer Mehrzahl der Fälle. Somit wird eine Beurteilung des N. intermedius z.B. im Rahmen einer präoperativen Bildgebung möglich.

Korrespondierender Autor: Hause F

Friedrich Schiller Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Erlanger Allee 101, 07740 Jena

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