Rofo 2009; 181 - VO220_6
DOI: 10.1055/s-0029-1221359

Endovaskuläre Brachytherapie (EVBT) mit Rhenium-188 zur Rezidivstenosenprophylaxe nach perkutaner transluminaler Angioplastie (PTA) in der femoropoplitealen Strombahn: Technische Machbarkeit und erste

GG Leissner 1, H Wengenmair 2, J Sciuk 3, A Winterstein 1, K Bohndorf 1, WA Wohlgemuth 1
  • 1Klinikum Augsburg, Klinik für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Augsburg
  • 2Klinikum Augsburg, Med. Physik & Strahlenschutz, Augsburg
  • 3Klinikum Augsburg, Klinik für Nuklearmedizin, Augsburg

Ziele: Technische Machbarkeitsstudie und klinische Nachuntersuchung mit Bestimmung des technischen und klinischen Erfolges nach endovaskulärer Brachytherapie mit Rhenium-188 (Rhenium-PTA) im femoropoplitealen Stromgebiet. Methode: Von 03/06–08/07 wurden 17 Patienten (mittleres Alter 74,4) mit insgesamt 22 Läsionen mittels Rhenium-PTA behandelt (13 De-Novo Läsionen und 9 Rezidivstenosen). Nach erfolgreicher primärer PTA wurde dabei über einen EVBT -Ballon der flüssige ß-Strahler Rhenium -188 zur Bestrahlung eingebracht und nach Bestrahlung wieder vollständig evakuiert (Postinterventionelle Gabe von ASS und Clopidgrel über ein Jahr). Zur Evaluation wurden die Dokumentationsbögen zur Dosimetrie, der Interventionsbericht und die Patientenakte herangezogen. Das Follow-up erfolgte klinisch sowie mit einer Dopplerdruckmessung, einer FKDS der Läsion sowie einer Gehstreckenbestimmung. Bei V.a. Restenose wurde eine MRA oder CTA durchgeführt. Ergebnis: Die technische Erfolgsrate betrug 100%. Es traten keine peri- oder postinterventionellen Komplikationen auf. Es kam zu keinem Zeitpunkt zu einer erhöhten Strahlenbelastung des Personals oder zu einem Austritt von Rhenium-188 aus dem PTA Ballon. Die durchschnittliche Länge der primären PTA betrug 37,3mm (20–80mm), die Länge der Rhenium-PTA lag bei 59,1mm (40–100mm). Die durchschnittliche Aktivitätskonzentration der Rhenium-Lösung betrug 5,09 GBq/ml, die Bestrahlungsdauer lag bei 10,47 min (5,1–25min). Bei der Auswertung der 22 Läsionen zeigte sich nach einem Nachbeobachtungszeitraum von 16,2 Monaten (8,2–25,1) eine Restenoserate von 13,6% (3 Läsionen mit Restenose/Verschluss). Schlussfolgerung: Die EVBT mit flüssigem Rhenium-188 zeigte sich im Rahmen unserer Untersuchung als praktikable und sichere Technik zur Restenoseprophylaxe nach PTA im femoropoplitealen Stromgebiet mit einer guten Offenheitsraterate. Aufgrund der kleinen Fallzahl ist eine weitere Evaluation im Rahmen größerer, randomisierter Studien notwendig.

Korrespondierender Autor: Leissner GG

Klinikum Augsburg, Klinik für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Stenglinstrasse 2, 86156 Augsburg

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