Rofo 2009; 181 - VO217_4
DOI: 10.1055/s-0029-1221339

MRT nach intracoronarer Injektion von Knochenmarkzellen nach Herzinfarkt: 5 Jahres Verlauf der linksventrikulären Funktion der BOOST-Studie

J Lotz 1, GP Meyer 2, KC Wollert 2, J Pirr 2, U Rager 2, A Hahn 2, A Ganser 3, M Galanski 1, H Drexler 2
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Radiologie, Hannover
  • 2Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Kardiologie und Angiologie, Hannover
  • 3Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie, Hannover

Ziele: In einer initialen Studie hatten wir bei Patienten mit ST-Hebungsinfarkt untersucht, ob die intrakoronare Infusion von autologen Knochenmarkzellen (KMZ) einen nachhaltigen Effekt auf die linksventrikuläre Ejektionsfraktion (LVEF) hatte. Wir haben alle überlebenden Patienten nach 61 Monaten erneut untersucht. Methode: Bei der BOOST Studie (BOne marrOw transfer to enhance ST-elevation infarct regeneration) wurden 60 Patienten mit ST-Hebungsinfarkt (STEMI) und erfolgreicher perkutaner coronarer Intervention (PCI) randomisiert in eine Kontrollgruppe und eine Gruppe mit intrakoronarer Zellinjektion 4,8+/-1,3 Tage nach PCI. LVEF wurde mithilfe der MRT bestimmt. Wie zuvor berichtet, zeigte die Therapiegruppe eine Verbesserung der LVEF um 6% nach 6 Monaten (p<0.05) und 2,8% nach 18 Monaten (p=0,27).

Nach 61+/-11 Monaten wurden alle überlebenden Patienten (n=58) klinisch evaluiert und erneut die LVEF mithilfe der MRT bestimmt. Die Ergebnisse wurde verglichen mit den initialen bzw. den Folgeuntersuchungen. Ergebnis: Major adverse cardiac events kamen in beiden Gruppen mit gleicher Häufigkeit vor. Im Vergleich zum Ausgangswert nahm die LVEF nach 61 Monatenin der Kontrollgruppe um 3,3+/-9,5% ab; in der Therapiegruppe ging die LVEF um 2,5+/- 11,9% zurück. Patienten deren Infarkt größer als der Median der Infarkte der Studienpopulation war, schienen von der KMZ Infusion über den gesamten Verlauf der 61 Monate nachhaltig zu profitieren (p=0.04) Schlussfolgerung: Eine einmalige intrakoronare Infusion von Knochenmarkzellen führt bei Patienten mit STEMI nicht zu einer Verbesserung der LVEF, wenn die initiale systolische Funktion nur gering eingeschränkt ist. Ein Subgruppe von Patienten mit ausgedehnten infarkten scheint indes von der intrakoronaren Infusion zu profitieren.

Korrespondierender Autor: Lotz J

Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Radiologie, Carl-Neuberg-Strasse 1, 30625 Hannover

E-Mail: lotz.joachim@mh-hannover.de