Rofo 2009; 181 - VO213_6
DOI: 10.1055/s-0029-1221317

Multipolare RF-Ablation der Leber: Größe und Form der Ablationszonen und Analyse potenziell beeinflussender technischer und nicht-technischer Parameter

B Frericks 1, JP Ritz 2, S Valdeig 2, K Lehmann 2, KJ Wolf 1, T Albrecht 1
  • 1Charité, Campus Benjamin Franklin, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Berlin
  • 2Charité, Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik, Berlin

Ziele: Bei der multipolaren RF-Ablation (RFA) können bis zu 6 Ablationssonden positioniert und dadurch große Ablationsvolumina erzielt werden. Dabei besteht jedoch die potenzielle Gefahr einer erhöhten Formvariabilität und inkompletten Fusion der Ablationszonen. In dieser Studie wurden Größe und Form der Ablationszonen in Abhängigkeit von potenziell beeinflussenden technischen und nicht-technischen Faktoren quantitativ analysiert. Methode: 41 Patienten (24m., 17 w.; Alter 62+-9 Jahre) mit 73 malignen Lebertumoren (Durchmesser 29+-15mm) wurden mit multipolarer RFA behandelt. Volumen und Form der Ablationszonen wurden anhand post-interventioneller MR- (n=70) und CT- (n=3) Datensätze mittels 3D-Planimetrie und etablierten Formindices bestimmt. Potenziell beeinflussende technische und nicht-technische Faktoren wurden mittels Uni- and Multivariat-Analyse ermittelt. Ergebnis: Das Ablationsvolumen betrug 80+-81ml. Die Formindices ergaben längselliptische, mäßig irregulär geformte, in axialer und transversaler Ebene fusionierte Ablationszonen. Unabhängige Einflussfaktoren des Ablationsvolumens waren eine Blutflussreduktion (Embolisation/Pringle; n=29) sowie die Anzahl und der Abstand der Ablationssonden (je P<0,001). Unabhängige Einflussfaktoren der Elliptizität waren die Anzahl der Sonden (P<0,05) und die Energie (P<0,0001). Die Fusion der Ablationszonen wurde signifikant durch den Abstand zwischen den Sonden beeinflusst (P<0,05). In MRT oder CT sichtbare intrahepatische Gefäße hatten keinen negativen Einfluss auf Größe und Form der Ablationszonen. Schlussfolgerung: Die multipolare RFA erzielte große Ablationsvolumina bei längselliptischer Form und vollständiger oder nahezu vollständiger Fusion. Wesentliche Volumen- und Form beeinflussende technische Faktoren waren die Blutflussreduktion, Anzahl und Abstand der Ablationssonden und die applizierte Energiemenge. Intrahepatische Gefäße hatten, vermutlich durch Berücksichtigung bei der Ablationsplanung, keinen negativen Einfluss.

Korrespondierender Autor: Frericks B

Charité, Campus Benjamin Franklin, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Hindenburgdamm 30, 12200 Berlin

E-Mail: bernd.frericks@charite.de