Rofo 2009; 181 - VO213_5
DOI: 10.1055/s-0029-1221316

Langzeitergebnisse nach Thermoablation von Lebertumoren

C Stroszczynski 1, E Muskala 2, G Gaffke 3, A Bethke 1, R Puls 4
  • 1Radiologische Diagnostik, Dresden
  • 2Charité, Strahlenheilkunde, Berlin
  • 3Radiologie, Magdeburg
  • 4Radiologie, Greifswald

Ziele: Thermoablative Verfahren (Radiofrequenzablation, Laserinduzierte Thermotherapie) von primären und sekundären Lebertumoren sind klinisch etablierte Verfahren mit belegtem Benefit für das progressionsfreie Überleben. Ziel dieser retrospektiven Erhebung war es, Faktoren zu definieren, die den Outcome einer Thermoablation beeinflussen. Methode: Eingeschlossen wurden 95 Patienten mit nicht resektablen Lebertumoren, davon 58 Pat. mit kolorektalem Karzinom), die mittels Thermoablation behandelt wurden. Bei 62 Patienten lagen weniger als 6 Tumoren, ein ausschließlich hepatischer Befall sowie eine Tumorgröße bis maximal 5cm vor, 33 Patienten erfüllten mindestens ein Kriterium nicht. Im Rahmen der Nachuntersuchung wurde nach 24h –2.1 Jahren bei 22 Patienten ein Residualtumor oder ein Rezidiv entweder im Ablationsareal oder in unmittelbarer Umgebung (maximal 1cm von der Ablationszone entfernt) festgestellt, dieses wurde als partielle Ablation gewertet. Die Nachbeobachtungszeit betrug 12 bis 61 Monate. Ergebnis: Die mittlere Überlebenszeit betrug nach Thermoablation 42 Monate. Das Überleben der Patienten mit kompletter Ablation unterschied sich signifikant von den Patienten mit partieller Ablation (p>0.05), mittleres Überleben 45 Monate vs. 29 Monate. Patienten, bei denen alle Kriterien erfüllt waren, zeigten ein signifikant höheres durchschnittliches Überleben (49 Monate) als Patienten mit n >5 Metastasen (26 Monate) oder extrahepatischen Befall (25 Monate) oder Tumoren größer 5cm (14 Monate). Schlussfolgerung: Die Tumorgröße, ein vorhandener extrahepatischer Befall und die Anzahl der Metastasen waren auch in dieser Studie prognostisch bedeutsame Faktoren für das Überleben der Patienten mit Lebertumoren und Thermoablationsverfahren. Residualtumoren oder Rezidive nach Thermoablationen sind prognostisch ungünstig. Eine frühzeitige Detektion z.B. mittels MRT oder FDG-PET ist vorteilhaft, da partielle Ablationen potenziell durch eine Reintervention in komplette Ablationen überführt werden können.

Korrespondierender Autor: Stroszczynski C

Radiologische Diagnostik, Fetscherstr. 74, 01307 Dresden

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