Rofo 2009; 181 - VO213_4
DOI: 10.1055/s-0029-1221315

MR-gestützte Punktion und Thermomonitoring der RFA von Lebermalignomen im offenen 1.0T MRT

G Gaffke 1, F Fischbach 1, K Jungnickel 1, K Will 2, J Bunke 3, J Ricke 1
  • 1Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg
  • 2Fakultät für Elektrotechnik, Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg
  • 3Philips, Forschungslabor, Hamburg

Ziele: Ziel der Studie war die Etablierung eines Echtzeitmonitorings von Punktion und Thermoablation (RFA, Radiofrequenzablation) von primären und sekundären Lebermalignomen im offenen 1.0 T -MRT. Methode: Wir abladierten Lebermalignome bei Patienten mit inoperablen, bis 5cm messenden Tumoren. Die Interventionen wurden in einem offenen 1.0T MRT (Panorama, Philips) durchgeführt. Zur RFA wurde ein RF-Generator (Angiodynamics, US) mit MR-kompatiblen Applikatoren verwendet. Die Punktionsführung erfolgte mit einer T1w GRE Sequenz unter kontinuierlicher Bildgebung in 2 orthogonal zueinander orientierten Ebenen. Das Thermomonitoring erfolgte unter Tiepassfilterung der HF und Verwendung einer kontinuierlich in 2 Ebenen akquirierten T1w GRE Sequenz, thermometrische Messungen wurden mittels einer PRF Sequenz durchgeführt. Die initiale Erfolgskontrolle erfolgte mittels einer T2w TSE Sequenz in Atemgating, hier wurde ein T2w kompletter Signalverlust als Ablation gewertet. Die Verlaufskontrollen mittels MRT der Leber unter Gd-EOB-DTPA Gabe wurden in Intervallen von 6, 12 und folgend 12 Wochen vorgenommen. Ergebnis: Wir behandelten 8 Patienten mit 9 Leberläsionen (Metastasen kolorektales Ca n=4, HCC n=3, CCC n=1). Alle Interventionen wurden komplikationslos und bildgebend mit einer kompletten Ablation durchgeführt. In n=2 Interventionen war nach der ersten Positionierung und Ablation eine Repositionierung erforderlich. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 7 Monate. Ein erneutes, lokales Tumorwachstum zeigte sich bisher bei einem Patienten nach RFA in gefäßnähe. Schlussfolgerung: Die MR-gestütze RFA mit echtzeit-Punktionskontrolle und Thermometrie ist technisch durchführbar und in der klinischen Routine am offenen 1.0T MRT einzusetzen. Vorteilhaft im Vergleich zur CT- und US-Führung sind Vorteile im Leber-Läsionskontrast, die Option zur Temperaturverteilungskontrolle und die sensitive Erfolgskontrolle nach erster Ablation mittels T2w Sequenzen.

Korrespondierender Autor: Gaffke G

Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg

E-Mail: gunnar.gaffke@med.ovgu.de