Rofo 2009; 181 - VO213_1
DOI: 10.1055/s-0029-1221312

Radiofrequenzablation extrahepatischer Metastasen bei Patienten mit hepatozellulärem Karzinom

H Kühl 1, J Stattaus 1, M Hamami 2, G Kaiser 3, A Bockisch 2, G Antoch 1
  • 1Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnost. und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 2Universitätsklinikum Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen
  • 3Universitätsklinikum Essen, Klinik für Allgemeinchirurgie, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen

Ziele: Ziel war es, den Stellenwert der Radiofrequenzablation [RFA] von inoperablen extrahepatischen Metastasen in Patienten mit intrahepatisch kontrolliertem hepatozellulären Karzinom [HCC] zu bestimmen. Methode: Im Rahmen der interdisziplinären Tumorkonferenz wurden 4 Patienten (mittleres Alter 68 Jahre, 3Männer) mit inoperablen HCC-Metastasen zur RFA vorgestellt. Die RFA erfolgte im CT unter Analgosedierung. Die postinterventionelle Kontrolle und Nachsorge erfolgte mit FDG-PET/CT oder kontrastverstärkter Computertomographie [CT] jeweils am Tag 1 nach RFA sowie dann 1, 3 bzw. 6 Monaten und dann alle 6 Monate nach Thermoablation. Zur Bestimmung des individuellen Verlaufes wurden die RECIST Kriterien verwendet. Das Überleben wurde mittels einer Kaplan-Meyer Analyse berechnet und mit historischen Literaturdaten verglichen. Ergebnis: 3 von 4 Patienten hatten initial ein Child-Pugh Stadium A, ein Patient ein Stadium B. Zwei Patienten wiesen eine lange Krankheitsgeschichte mit multiplen Vorbehandlungen, u.a. Resektion, Chemoembolisation, RFA und selektiver intrahepatischer Bestrahlung [SIRT] auf. Die beiden anderen Patienten waren bei Hepatitis-B induziertem HCC lebertransplantiert worden und entwickelten extrahepatische Metastasen nach Transplantation. Bei 3 Patienten wurden Metastasen in den rechten Nebennieren therapiert, bei dem letzten Patienten wurden bilaterale Lungenfiliae ablatiert. In der Nachsorge zeigten zwei Patienten eine komplette Ablation bzw. Tumorfreiheit, jeweils ein Patient zeigte einen konstanten bzw. progredienten Krankheitsverlauf. Das Überleben nach Thermoablation lag im Mittel bei 14±9 Monaten, das Überleben nach initialer Therapie lag bei 54±19 Monaten. Schlussfolgerung: Die Radiofrequenzablation inoperabler extrahepatischer HCC-Metastasen ermöglicht eine gute lokale Kontrolle und kann damit ein verlängertes Überleben erreichen.

Korrespondierender Autor: Kühl H

Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnost. und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstr. 55, 45122 Essen

E-Mail: hilmar.kuehl@uni-due.de