Rofo 2009; 181 - VO212_1
DOI: 10.1055/s-0029-1221305

Ganzkörper-MRT beim Staging von Patienten mit Nierenzellkarzinom

B Frericks 1, BC Meyer 1, T Albrecht 1, A Huppertz 2, KJ Wolf 1, FK Wacker 1
  • 1Charité, Campus Benjamin Franklin, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Berlin
  • 2Imaging Science Institute, Charité-Siemens, Berlin

Ziele: Bestimmung der Genauigkeit verschiedener Sequenzen im Rahmen eines Ganzkörper-MRT Protokolls beim Staging von Patienten mit Nierenzellkarzinom (NCC). Methode: 19 Patienten mit fortgeschrittenem NCC (12männlich, 7 weiblich; Alter: 65±11 Jahre) wurden in einem Abstand von max. 10 Tagen in einem Mehrzeilen-CT (MZCT) und einem 1,5T 32-Kanal MRT untersucht. Das Ganzkörper-MRT-Protokoll umfasste: koronare T1w Gradientenecho (GE) und STIR in 5 Etagen; axiale STIR und axiale sowie koronare T2w Turbospinecho (TSE) von Lunge und Oberbauch; axiale kontrastverstärkte 2D- und 3D-T1w GE von Lunge und Abdomen. MZCT und MR Sequenzen wurden unabhängig voneinander durch zwei erfahrene Radiologen beurteilt und mit einem Referenzstandard (RS; Einschluss der Ergebnisse aller bildgebenden Verfahren, klinische Informationen, Verlaufskontrollen) verglichen. Sensitivitäten, Spezifitäten und Vorhersagewerte wurden berechnet. Ergebnis: Der RS detektierte 971 Einzelläsionen, 586 (60%) maligne und >50% innerhalb der Lunge. Die MZCT ergab eine gute Übereinstimmung mit dem RS (Kappa 0,767) mit einer Sensitivität, Spezifität, und einem NPV und PPV von 83% (406/487), 98% (271/277), 77% (271/352), und 99% (406/412). Die koronare STIR zeigte eine vergleichbare Übereinstimmung mit dem RS (Kappa 0.700) bei einer Sensitivität, Spezifität, und einem NPV und PPV von 79% (402/506), 93% (323/347), 76% (323/427), and 94% (402/426). Die Sensitivitäten der MZCT, der axialen T2-TSE und der kontrastverstärkten 3D-T1w GE zur Detektion von Lebermetastasen betrugen 89, 94 and 89%. Schlussfolgerung: Die Ganzkörper-MRT ermöglicht ein genaues Staging bei Patienten mit Nierenzellkarzinom, allerdings sind angepasste Protokolle erforderlich.

Korrespondierender Autor: Frericks B

Charité, Campus Benjamin Franklin, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Hindenburgdamm 30, 12200 Berlin

E-Mail: bernd.frericks@charite.de