Rofo 2009; 181 - VO209_2
DOI: 10.1055/s-0029-1221289

Langzeitergebnisse und Komplikationen der Vertebroplastie und Kyphoplastie. Eine klinisch-experimentelle Studie

A Beck 1, T Görlitz 1, M Losen 1, T Thieme 1, F Paul 1, H Heisenberg 2, X Papacharalampous 3, T Beck 4
  • 1Klinikum Konstanz, Institut für Röntgendiagnostik und Nuklearmedizin, Konstanz
  • 2Universität Tübingen, Tübingen
  • 3Universität Athen, Röntgendiagnostik, Athen
  • 4Universität Leipzig, Leipzig

Ziele: Die perkutane Kyphoplastie und Vertebroplastie verbreitet sich in der interventionellen Radiologie schnell. Im experimentellen Versuch wurden mögliche Komplikationen wie Leckage oder Zementaustritt nachgestellt und untersucht. Die klinischen Nachuntersuchungen von 250 Patienten ergänzen die experimentelle Studie. Methode: 120 Mazerationspräparate wurden unter verschiedenen Maßgaben kyphoplastiert und vertebroplastiert, desgleichen wurden 20 tierische Wirbelkörper behandelt. 250 Patienten wurden durch eine intensive Befragung der zuweisenden Ärzte sowie der Patienten selbst auf die Validität der Methode untersucht. Ergebnis: Von 250 klinisch nachuntersuchten Patienten waren 185 deutlich befundgebessert, 15 Patienten waren gering gebessert, 30 Patienten hatten keinen Benefit und die übrigen Patienten erlitten eine Verschlechterung. Die Methode der Vertebroplastie war klinisch der Kyphoplastie an guten Resultaten überlegen. In 5 Fällen waren bei den nachuntersuchten Patienten schwerwiegende neurologische Symptome, die permanent waren, zu beklagen. 3 mussten operiert werden und konnten in den früheren Zustand vor der OP versetzt werden. Die Präparate-Kyphoplastie zeigt in Abhängigkeit von der Wärmeentwicklung sowie der Menge des applizierten Stoffes unterschiedliche Ergebnisse. Schlussfolgerung: Die Vertebroplastie und die Kyphoplastie sind valide Methoden in der Hand des erfahrenen Interventionalisten. Die Indikation zu beiden Methoden sollte mit den operativen Fächern in jedem Fall abgestimmt sein, um möglichen Komplikationen begegnen zu können. Die Präparate-Vertebro- und Kyphoplastie zeigt, dass die Methode noch nicht ubiquitär eingesetzt werden kann, sondern strenge Indikationen und besondere Kenntnisse voraussetzt.

Korrespondierender Autor: Beck A

Klinikum Konstanz, Institut für Röntgendiagnostik und Nuklearmedizin, Luisenstr.7, 78464 Konstanz

E-Mail: andreas.beck@klinikum-konstanz.de