Rofo 2009; 181 - VO206_6
DOI: 10.1055/s-0029-1221277

Zystische Echinokkose – Verläßlichkeit der Stadieneintielung gemäß WHO mittels MRT und CT im Vergleich zur Sonographie

T Heye 1, HU Kauczor 1, T Junghanss 1, W Hosch 1
  • 1Universitätsklinik Heidelberg, Abt. Diagnoastische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg

Ziele: Verläßlichkeit der Stadieneinteilung bei zystischer Echinokokkose gemäß der WHO-Klassifikation mittels CT und MRT im Vergleich zum Goldstandard Ultraschall. Methode: Aus einem Kollektiv von 127 Patienten mit zystischer Echinokokkose wurden 78 Patienten (36f, 42m, 40,8±16,9Jahre) mit 116 hepatischen Echinokokkuszysten, bei denen alle drei Bildmodalitäten zeitgleich vorlagen, hinsichtlich der Verläßlichkeit der Stadienbeurteilung von CT und MRT miteinander korreliert und mit dem Ultraschall verglichen. Zusätzlich wurde die Sensitivität bei der Detektion von Kalk (differenziert in 3 Kalkgrade: zirkulär, eierschalenförmig und gesprenkelt) als Zeichen der Involution mittels der drei Modalitäten miteinander verglichen. Die CT diente hierbei als Goldstandard. Ergebnis: Der Kappa-Wert für die Stadieneinteilung der Echinokokkuszysten mittels MRT betrug 0,93. Bei der CT wurde der Kappa-Wert mit 0,61 bestimmt. Kalzifikationen wurden in 57/116 (49%) der Echinokokkenzysten diagnostiziert. Während die Sensitivität für die Detektion von zirkulärem Kalk mittels Ultraschall 95% und mittels MRT 100% betrug, lag sie bei eierschalenförmigem Kalk bei 50% (US) bzw. 75% (MRT) und bei gesprenkeltem Kalk bei 0% (US) bzw. 14%(MRT). Schlussfolgerung: Die MRT zeigt bei der Stadieneinteilung der Echinokokkose eine fast vollkommene Übereinstimmung mit der ultraschallbasierten WHO-Klassifikation. Sie sollte als Alternative für die Regionen herangezogen werden, wo die Zysten einem sonographischen Staging nicht zugänglich sind.

Hinsichtlich der Detektion von Kalk besitzt die Sonographie dagegen nur eine sehr niedrige Sensitivität.

Korrespondierender Autor: Heye T

Universitätsklinik Heidelberg, Abt. Diagnoastische und Interventionelle Radiologie, Im Neuenheimer Feld 110, 69115 Heidelberg

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