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DOI: 10.1055/s-0029-1221273
18F-FDG-PET/CT bei Peritonealkarzinose: Stellenwert im Rahmen der Patientenselektion zur zytoreduktiven Chirurgie und hyperthermen intraperitonealen Chemotherapie (HIPEC)
Ziele: Die Peritonektomie mit anschließender hyperthermer intraoperativer Chemotherapie (HIPEC) ermöglicht Patienten mit Peritonealkarzinose (PC) ein signifikant längeres Überleben. Für eine adäquate Patientenselektion ist die akkurate präoperative Einschätzung der Tumorausdehnung essentiell. Keine morphologische Methode konnte bisher die erforderliche Genauigkeit liefern. Das Ziel unserer Studie war die Ermittlung der diagnostischen Wertigkeit der 18F-FDG-PET/CT sowie PET und CT allein in der Vorhersage der peritonealen Tumorausdehnung im Vergleich zum intraoperativen Staging. Methode: Bei 22 konsekutiven Patienten mit PC bei gastrointestinalem Malignom (N=13) und Ovarialkarzinom (N=8) sowie peritonealem Mesotheliom (N=1) wurde vor Peritonektomie und HIPEC eine kontrastangehobene 18F-FDG-PET/CT durchgeführt. In einer retrospektiven, geblindeten Analyse wurde die Tumorausdehnung in verschiedenen abdominellen Regionen (0–12) unter Anwendung des Peritoneal Cancer Index (PCI) nach Sugarbaker et al. separat für PET, CT und PET/CT ermittelt. Mittels Pearson-Korrelation und linearer Regressionsanalyse wurden die Ergebnisse der Bildgebung mit dem intraoperativen Referenzstandard verglichen. Ergebnis: Es fand sich eine enge und statistisch signifikante Korrelation zwischen dem PCI – PET/CT und dem intraoperativen PCI sowohl in der Gesamtbewertung des Abdomens (Region 0–12, r=0.951, p<0.01) als auch in der regionsbezogenen Analyse (Region 0–8 (außer Dünndarm), r=0.703; Region 9–12 (Dünndarm), r=0.838). Die Korrelation war geringer für CT (Region 0–12, r=0.919; Region 0–8, r=0.666; Region 9–12, r=0.754) und PET allein (Region 0–12, r=0.793; Region 0–8, r=0.507; Region 9–12, r=0.553). Schlussfolgerung: Im Vergleich zu PET und CT allein erzielte die kombinierte PET/CT die genauesten Resultate in der Vorhersage der peritonealen Tumorausdehnung vor Peritonektomie und HIPEC und erweist sich damit als geeignete Methode für eine adäquate Patientenselektion.
Korrespondierender Autor: Pfannenberg C
Universität Tübingen, Abt.f.Diagnost.und Intervent.Radiologie, Hoppe-Seyler-Str.3, 72076 Tübingen
E-Mail: christina.pfannenberg@med.uni-tuebingen.de
Peritonealkarzinose - 18F-FDG-PET - CT - PET/CT - staging