Rofo 2009; 181 - VO205_4
DOI: 10.1055/s-0029-1221270

Dynamische, kontrastverstärkte und diffusionsgewichtete MRT bei Patienten mit Adenokarzinomen: Korrelation von funktionellen Parametern mit ADC-Werten

K Holzapfel 1, C Ganter 1, S Lorenzen 2, R Strecker 3, EJ Rummeny 1, AJ Beer 4, S Metz 1
  • 1Technische Universität München, Institut für Röntgendiagnostik, München
  • 2Technische Universität München, III.Medizinische Klinik und Poliklinik, München
  • 3Siemens, Siemens Healthcare, Erlangen
  • 4Technische Universität München, Nuklearmedizinische Klinik und Poliklinik, München

Ziele: Ziel der Studie ist die Korrelation von funktionellen Parametern aus der dynamischen, kontrastverstärkten (DCE) MRT mit apparent diffusion coefficient (ADC) Werten bei Patienten mit Adenokarzinomen. Methode: 16 Patienten mit histologisch gesicherten, chemonaiven Adenokarzinomen der Lunge oder des Gastrointestinaltraktes wurden an einem klinischen 1,5T MRT (Magnetom Avanto, Siemens) untersucht. Zunächst wurde eine atemgetriggerte, diffusionsgewichtete echoplanare single-shot Sequenz akquiriert (b Werte 50/300/600s/mm2, Schichtdicke 5mm). Anschließend erfolgte die Akquisition einer dynamischen TWIST (time-resolved angiography with interleaved stochastic trajectories)-Sequenz mit Applikation von Gd-DTPA (0,1mmol/kg KG) bei einer zeitlichen Auflösung von etwa 3s für insgesamt 6min. Nach Durchführung einer dreidimensionalen Bewegungskorrektur wurden die funktionellen Parameter ktrans, kep und Vep unter Verwendung des Zweikompartmentmodells nach Tofts berechnet (DCE-MRI Software, Siemens). Die quantitativen funktionellen Parameter und ADC-Werte wurden mittels Spearmans Rangkorrelationskoeffizient korreliert. Ergebnis: Durch dreidimensionale Bewegungskorrektur und Atemtriggerung konnten DCE- und diffusionsgewichtete MR-Bilder ohne höhergradige Bewegungsartefakte akquiriert werden. Die ermittelten Werte lagen bei 0,39–0,78/min für ktrans (Mittelwert [MW] 0,54/min), 0,26–0,74/min für kep (MW 0,43/min) sowie bei 105,55–181,23ml für Vep (MW 137,10ml). Die ADC-Werte betrugen zwischen 0,87 und 1,36 (×10–3)mm2/s (MW 1,06×10–3mm2/s). Die Perfusionsparameter ktrans und kep zeigten lediglich eine schwache Korrelation mit den ADC-Werten (rs=0,26 bzw. rs=0,37). Demgegenüber zeigte sich eine mittelstarke, inverse Korrelation zwischen Vep und den ADC-Werten (rs=–0,60). Schlussfolgerung: Die fehlende Korrelation bei Patienten mit chemonaiven Adenkarzinomen zwischen funktionellen Parametern aus der DCE-MRI und ADC-Werten spiegelt die Unterschiedlichkeit der durch die Parameter ausgedrückten Gewebseigenschaften wider.

Korrespondierender Autor: Holzapfel K

Technische Universität München, Institut für Röntgendiagnostik, Ismaninger Str. 22, 81675 München

E-Mail: holzapfel@roe.med.tum.de