Rofo 2009; 181 - VO203_4
DOI: 10.1055/s-0029-1221258

Quantitative Modifikation des Staging und der Therapieintention bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren durch die FDG-PET/CT

S Kvasny 1, A Koch 1, A Abramyuk 1, KL Szluha 1, K Zöphel 2, S Appold 3, N Abolmaali 1
  • 1Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, OncoRay, Dresden
  • 2Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Dresden
  • 3Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Dresden

Ziele: Wie verändert die Einbindung der FDG-PET/CT von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren vor Strahlentherapie das TNM- und Klinische Staging und die Therapieintention im Vergleich zum konventionellen Staging? Methode: 102 konsekutive Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren erhielten nach dem klinischen Standardstaging (StaSt; inklusive MRT und CT) anhand dessen eine Strahlentherapie geplant worden wäre eine FDG-PET/CT. Das StaSt beruhte meist auf auswärtiger Bildgebung, die FDG-PET/CT wurde im Konsensus von einem Nuklearmediziner und einem Radiologen befundet. Ergebnis: Durch die FDG-PET/CT wurde das T-, N- und M-Stadium bei 10%, 8% und 13% erhöht, bei 35%, 26% und 1% reduziert und bei 55%, 66% und 86% nicht verändert. Im Mittel ergab sich für T- und N-Stadium eine signifikante Verbesserung und beim M-Stadium eine Verschlechterung. Das klinische Stadium wurde bei 9% erhöht, bei 18% reduziert und blieb bei 73% unverändert, diese Änderungen waren nicht signifikant. Die Therapieintention änderte sich signifikant bei 12% von kurativ auf palliativ und bei 2% von palliativ auf kurativ. Bei 86% kam zu keiner Änderung der Therapieintention. Schlussfolgerung: Der Einsatz der FDG-PET/CT bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren vor Strahlentherapie führt im Vergleich zum StaSt zu einer verbesserten Therapieentscheidung. Durch die sensitivere Erkennung von Fernmetastasen werden Patienten mit palliativer Therapieintention schwere Nebenwirkungen erspart. Kurative Patienten profitieren von der Reduktion der Bestrahlungsvolumina (T-, N-Stadium) indem zum Einen Nebenwirkungen reduziert werden können und das Bestrahlungsvolumen besser fokussiert werden kann.

Korrespondierender Autor: Kvasny S

Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, OncoRay, Fetscherstr. 74, PF 86, 01307 Dresden

E-Mail: Slavomir.Kvasny@tu-dresden.de