Rofo 2009; 181 - WS405_3
DOI: 10.1055/s-0029-1221223

Ist 3T Routine in der Neuro-Bildgebung?

S Heiland 1
  • 1Sektion Experimentelle Radiologie, Abteilung Neuroradiologie, Heidelberg

Seit etwa 10 Jahren nimmt die Zahl der klinisch wie wissenschaftlich eingesetzten 3 Tesla MR-Tomographen immer schneller zu, vor allem zur Bildgebung des Gehirns. Mittlerweile gibt es schon neuroradiologische Abteilungen, die ausschließlich mit Hochfeld-Tomographen ausgestattet sind.

Grund dafür ist, dass sich die Vorteile höherer Felder – mehr Signal, höhere spektrale Auflösung und höhere Empfindlichkeit gegenüber Suszeptibilitätsunterschieden – vor allem für die morphologische und funktionelle Diagnostik des Gehirns nutzen lassen. Durch gezielte Kombination der Hochfeld-MRT mit der Parallelen Bildgebung lässt sich die höhere Signalausbeute dazu nutzen, räumlich hochaufgelöste MR-Bilder in akzeptabler Messzeit zu akquirieren. Die MR-Spektroskopie erlebt bei 3 Tesla eine Renaissance und wird zunehmend ein Verfahren in der klinischen Routinediagnostik. Auch die MR-Angiographie profitiert entscheidend von den höheren Feldstärken und löst zunehmend die Digitale Subtraktionsangiographie in der Gefäßdiagnostik ab.

Allerdings führt die höhere Feldstärke auch zu Problemen: Neben einer Verstärkung von Suszeptiblitätsartefakten wie Signalauslöschungen und Verzeichnungen machen die deutlich kürzere T2*-Zeit und die geringeren T1-Kontraste den Einsatz spezieller Sequenztechniken notwendig. Dies wiederum führt zu einem geänderten Workflow.

Das höhere Magnetfeld und die daraus bedingte höhere Resonanzfrequenz erfordern zudem besondere Maßnahmen zur Einhaltung der Patientensicherheit. Hier führen vor allem die gegenüber 1.5 T viermal höhere Leistungsabsorption und die stärkeren mechanischen Kräfte auf metallische Implantate zu Einschränkungen in der Routinediagnostik.

Lernziele:

  • Welche Vorteile haben höhere Feldstärken für die MR-Diagnostik?

  • Wie profitiert die neuroradiologische Diagnostik vom höheren Feld?

  • Wie beeinflusst die Hochfeld-MRT den Workflow in der Neuroradiologie?

  • Gibt es Sicherheitsbedenken?

Korrespondierender Autor: Heiland S

Sektion Experimentelle Radiologie, Abteilung Neuroradiologie, Im Neuenheimer Feld 400, 69120 Heidelberg

E-Mail: sabine_heiland@med.uni-heidelberg.de